studium generale Sommersemester 2004

Philosophische Fakultät

Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.

Die Deutschlandpolitik des Vatikan und die Rolle Eugenio Pacellis – 1918 bis 1948

Prof. Besier

Seit einigen Jahren gibt es heftige Diskussionen über die Rolle Eugenio Pacellis, des späteren Papstes Pius XII. ("der Papst, der geschwiegen hat"). Anhand neuer Quellen aus dem Vatikanarchiv in Rom soll unter diplomatiegeschichtlichen Aspekten das Verhältnis des Vatikans zu Deutschland rekonstruiert und dabei insbesondere die Rolle Pacellis in Augenschein genommen werden. Dazu gehört sowohl eine Analyse der innen- wie außen politischen Verfassung des Kirchenstaates und Deutschlands in dem fraglichen Zeitraum als auch ein biographischer Zugriff in Bezug auf die beteiligten Persönlichkeiten.

Vorlesung Di, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Georgi
Tel.: 463-23802
@ hait@rcs.urz.tu-dresden.de
LTG

Institut für Evangelische Theologie

Der Pentateuch

Prof. Klinghardt

Der Pentateuch (die fünf Bücher Mose) bildet den ersten Teil der Bibel, der als "Torah" bzw. "Gesetz" größte theologische Bedeutung für Juden und Christen besitzt. Die Erzählung von der Erschaffung der Welt über die Vätersagen, die ägyptische Knechtschaft, den Exodus, die Sinaioffenbarung bis hin zur Landnahme ist eine grundlegende Glaubensurkunde, in welche die großen Gesetzeskorpora eingebettet sind. Obwohl ein durchlaufender Erzählfaden erkennbar ist, ist klar, dass der Pentateuch literarisch nicht aus einem Guss ist, sondern erst nach und nach entstanden ist. Oder umgekehrt: Bei aller Unterschiedlichkeit ist das Erzählmaterial erkennbar aufeinander bezogen und durchgehend überarbeitet. Die "Pentateuchkritik", also die Rekonstruktion dieses sehr komplexen Entstehungsprozesses, ist eines der klassischen Gebiete der wissenschaftlichen Erforschung der Bibel überhaupt.

Die Vorlesung bietet einen einführenden Überblick: Sie macht mit dem Pentateuch-Stoff und seiner Strukturierung vertraut, führt in die großen Themen ein und diskutiert die wichtigsten Theorien der Pentateuchexegese. Sie richtet sich an Studierende aller Semester. Besondere Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, auch umfangreiche Bibeltexte zu lesen. Literatur zur Vorbereitung: E. Zenger, Einleitung in das Alte Testament, Stuttgart, 1966, S. 34-123

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / HS 243
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ eva-maria.buck@mailbox.tu-dresden.de
TG

Programme der Theologie

Prof. Schwarke

"Die" Theologie gibt es nicht im Singular, sondern nur einer Vielzahl unterschiedlicher theologischer Entwürfe. Was man überhaupt unter "Theologie" zu verstehen hat, ob man darin von Gott oder vom Glauben der Menschen spricht, war und ist ebenso strittig wie die Frage, welcher Methode die Theologie folgt. Die Vorlesung gibt eine Einführung in wichtige Konzeptionen der systematischen Theologie von Luther bis in die Gegenwart. Dabei wird besonderes Gewicht auf die jeweilige Zeitgebundenheit jeder Theologie gelegt.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
WEB / HS 243
2 SWS
? Frau Buck
Tel.: 463-35831
@ eva-maria.buck@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Geschichte

'Kanonen statt Butter' – Wirtschaft und Gesellschaft des 'Dritten Reiches' 1933 bis 1939

PD Dr. Fäßler

Die nationalsozialistische Herrschaft erwies sich während der Jahre 1933 – 1939 als hinreichend stabil. Es waren nicht zuletzt die wirtschaftlichen Erfolge, welche das NS- Regime in den Augen der Zeitgenossen wohltuend von der Weimarer Republik abhoben. Beispielsweise wurde Hitler das erste deutsche "Wirtschaftswunder" zugeschrieben, ebenso der Bau der Autobahnen – um nur zwei der gängigen Stereotype zu nennen, die auch noch in der Nachkriegszeit durchaus anzutreffen waren. Daneben stellten Terror und Repressionen ein weiteres konstitutives Merkmal nationalsozialistischer Diktaturdurchsetzung dar, die zur Absicherung der Herrschaft beitrugen. Im Rahmen der Vorlesung werden die Entwicklungsphasen der nationalsozialistischen Diktatur skizziert, wobei insbesondere die Zielsetzung der Wirtschaftspolitik und die Ursachen des vermeintlichen ökonomischen Aufschwungs thematisiert werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das mannigfache Herrschaftsinstrumentarium, welches im Zuge der sogenannten "Gleichschaltung" 1933/34 und auch in den Folgejahren Anwendung fand.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 01
Beginn: 19.4.04
2 SWS
? Herr PD Dr. Fäßler
Tel.: 463-35851
@ peter.e.faessler@gmx.de
TG

Das Heilige Römische Reich deutscher Nation und seine Territorien – Eine Verfassungsgeschichte des Alten Reiches vom Mittelalter bis 1806

Prof. Müller

Die Vorlesung versteht sich sozusagen als "Realienkunde" des alten Reiches und will zunächst über den Reichstitel, Reichsgebiet und -grenzen, Territorial- und Konfessionsstruktur informieren. Vor dem Hintergrund einer Bestimmung des Verhältnisses der (in ihren verschiedenen Varianten zu erörternden) Territorien zur kaiserlichen Zentralgewalt sollen dann in einem weiteren Schritt im diachronen Längsschnitt vom Mittelalter bis 1806 die Zentralinstitutionen des Heiligen Römischen Reiches vorgestellt werden: Kurkolleg, Reichstag, Organe der Reichsgerichtsbarkeit, Reichskreise, Reichsheer, Reichsfinanzverwaltung, Reichspost etc.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
Beginn: 19.4.04
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Die Revolution, Napoleon und das Staatensystem 1789 bis 1815

Prof. Pommerin

Weniger die Französische Revolution und das revolutionäre Geschehen sowie das revolutionäre Ausgreifen Frankreichs über seine Grenzen und Napoleons unverhüllter Hegemonialanspruch über Europa bestimmen das Staatensystem zwischen 1789 und 1815. In der Vorlesung sollen die verschiedenen Versuche und Allianzen, die Napoleon zu stürzen trachteten, näher untersucht werden. Dabei gilt es besonders zu analysieren, ob den europäischen Großmächten überhaupt der Sprengsatz, der den Ideen der Französischen Revolution innewohnte, als systemgefährdend auffiel, oder ob es eher die Erfahrungen des 18. Jahrhunderts waren, welche die Großmächte zum Eingreifen gegen Frankreich veranlassten.

Vorlesung Mi, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 03
Beginn: 14.4.04
2 SWS
? Frau Spretz
Tel.: 463-35822
@ Margit.Spretz@mailbox.tu-dresden.de
TG

Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart – Das Phänomen 'Zeitgeschichte'

Dr. Marcowitz

Die Geschichtsschreibung widmet sich seit der Antike immer auch der Zeitgeschichte, also der Darstellung und Reflexion der jeweiligen jüngeren und jüngsten Vergangenheit. Die Vorlesung verfolgt in einem ersten Teil diese Entwicklung der Zeitgeschichtsschreibung von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. In einem zweiten Teil erörtert sie die spezifischen methodischen Grenzen und Probleme der Erforschung von Zeitgeschichte. Ein dritter Teil verdeutlicht am konkreten Beispiel der deutschen Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert – Weimarer Republik, "Drittes Reich", BRD und DDR – und deren historiographischer Aufarbeitung aber auch die Chancen und die Notwendigkeit einer Beschäftigung mit dieser Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Vorlesung Mi, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 03
Beginn: 14.4.04
2 SWS
? Frau Spretz
Tel.: 463-35822
@ Margit.Spretz@mailbox.tu-dresden.de
TG

Geschichtsdidaktik und Geschichtskultur

Prof. Voit

Das veränderte theoretische Selbstverständnis der modernen Geschichtsdidaktik, die sich nicht mehr nur als Ziel, Inhalts- und Methodenlehre für das Schulfach Geschichte versteht, sondern als Wissenschaft von Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft, eröffnet die Chance, das weite Feld der Geschichtskultur für das historische Lernen zu erschließen. Geschichtskultur erweitert die Perspektive des geschichtsdidaktischen Denkens, indem sie alle Formen des Umgangs mit Geschichte in der Alltagswelt integriert. Es geht um die Fähigkeit, das kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft kritisch zu hinterfragen und Geschichtskultur "lesbar" zu machen (geschichtskulturelle Kompetenz).

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 01
Beginn: 13.4.04
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Macht und institutionelle Ordnung

N.N.

Eine interdisziplinäre Veranstaltung zu Grundlagen historischer und gesellschaftlicher Strukturen von der Antike bis zur Gegenwart. Die Veranstaltung wird auch mit anderen Gastreferenten durchgeführt.

Vorlesung GER / 037
Beginn: 27.4.04
2 SWS
? Frau Schollmeyer
Tel.: 463-35824
@ renate.schollmeyer@mailbox.tu-dresden.de
TG

Macht und Ohnmacht der Sowjetunion – Die Sowjetgeschichte als Krisen- und Verlustgeschichte

Prof. Schlarp

In dieser Vorlesung geht es um zwei zentrale Perspektiven zur Strukturierung der sowjetischen Geschichte: zum einen als eine Geschichte von Verlusten und Krisen ungeheuren Ausmaßes und damit vor allem des strukturbildenden Stalinismus; zum anderen als Geschichte der Versuche, das Erbe Stalins zu bewältigen. Alle Grundprobleme des Sowjetsystems wurden im Stalinismus angelegt und konnten bis zu ihrem Ende nicht überwunden werden. Da nicht alle Aspekte behandelt werden können, soll es im wesentlichen um Industrialisierung und Modernisierung, Gewalt und Terror und die neue Gesellschaft bzw. den Sowjetmenschen sowie darum gehen, die Auswüchse des Stalin-Systems zu beseitigen und in einem Balanceakt zwischen Kontinuität und Erneuerung die utopischen Ziele doch noch zu erreichen. Das Ergebnis war ein bescheidener autoritär-sozialistischer Wohlfahrtsstaat, der schließlich aber nicht mehr bezahlbar war und der in der unaufhaltsamen Wachstums- und Strukturkrise seit den 70er Jahren unterging.

Vorlesung Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 15.4.04
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Von der frühen Neuzeit zur Moderne – Sachsen, Deutschland und Europa nach 1750

PD Dr. Matzerath

Die Geschichte Deutschlands im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wird häufig noch als die Geschichte Preußens und Österreichs erzählt, obwohl mehr als die Hälfte der Deutschen in Mittel- und Kleinstaaten lebten. Vor dem Hintergrund des zusammenwachsenden Europas erscheint das Konzept nationaler Geschichtserzählung ohnehin zunehmend fragwürdiger. Bei der Darstellung historischer Entwicklungen wird die Vorlesung daher das Spektrum von der regionalen bis zur gesamteuropäischen Ebene berücksichtigen. Der Fokus des Interesses liegt dabei auf dem gesamtgesellschaftlichen Wandel und den Veränderungen der Lebenswelt.

Vorlesung Mi, 14.50 bis 16.20 Uhr
WEB / HS 222
Beginn: 14.4.04
2 SWS
? Frau Müller
Tel.: 463-35806
@ Claudia.Mueller3@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Katholische Theologie

Das Matthäusevangelium

Prof. Schmeller

Das Matthäusevangelium ist nicht nur das längste, sondern war schon immer das für die Kirche wichtigste Evangelium. Ein Grund dafür dürfte sein, dass es sich durch eine faszinierende Verschmelzung von Gnadentheologie und Ethik auszeichnet, welche die Radikalität Jesu mit den Erfordernissen des Alltags vermitteln hilft. In der Vorlesung sollen manche Texte des Mt detailliert, andere überblicksartig besprochen werden. Auch wenn nicht alle Texte zur Sprache kommen können, wird sich so ein Gesamtbild der historischen Situation und des theologischen Anliegens dieses Evangelium ergeben.

Vorlesung Fr, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 01
Beginn: 16.4.04
2 SWS
? Herr Prof. Schmeller
Tel.: 463-33785
LTG

Der erste Kreuzzug

PD Dr. Drossbach

Verschiedenste Motive wirkten zusammen, um jenes kirchenpolitisch bedeutende, supra-nationale Unternehmen hervorzubringen, das wir den ersten Kreuzzug nennen: Ausdruck der Kirchenreform Papst Urbans II. (1088 – um 1035), Aufbruch ins himmlische Jerusalem, Antwort auf den Hilfsaufruf Kaiser Alexios' I., der westliche Söldner für die Befreiung des von Türken eroberten byzantinischen Kleinasien benötigte, Befreiung der heiligen Stätten der Christenheit aus den Händen der Ungläubigen, bewaffnete Pilgerfahrt, die den Ablass der Sündenstrafen verhieß, Ausweg und Lebenschance für unversorgte und abenteuerlustige nachgeborene Rittersöhne. In der Veranstaltung sollen diese Motive im einzelnen herausgearbeitet und aus heutiger Perspektive kritisch in den Blick genommen werden.

Anmeldung im Sekretariat erforderlich, nicht per e-mail!

Vorlesung Fr, 13.00 bis 18.15 Uhr
WEB / 122
+ Sa, 9 bis 15 Uhr WEB 22; Blockveranstaltung Termine: 09.07./10.07. und 16.07./17.07.
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Ekklesiologie

Prof. Franz

Im Kontext allgemeiner Individualisierung und Pluralisierung von Religion und Kultur ist die Frage der Kirchlichkeit eine die Substanz des christlichen Glaubens heute betreffende Problematik. Dies macht es für Studierende, die später das Fach Religion im Lehramt vertreten wollen, unabdingbar, sich im Rahmen ihres Theologiestudiums mit dem Thema Kirche möglichst vertieft und differenziert auseinander zu setzen. Abgesehen davon ist das Thema Kirche für alle an Religion und Theologie Interessierten von zentraler Bedeutung, nicht zuletzt auch im Blick auf ökumenische und interreligiöse Fragestellungen. Die Vorlesung will im exemplarischen Rückgriff auf zentrale Topoi der Geschichte des Selbstverständnisses von Kirche deutlich machen, in welchem Sinn die gegenwärtig viel beschworene Krise der Kirche bzw. des institutionalisierten Christentums als Herausforderung und Chance für heute lebbaren Glauben begriffen und angenommen werden kann.

Vorlesung Mo, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 136
2 SWS
? Herr Prof. Franz
Tel.: 463-34100
@ albert.franz@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Elementare Inhalte christlichen Glaubens lehren und lernen

Prof. Scheidler

Zur Basis christlichen Glaubens gehören das Vater Unser, das Glaubensbekenntnis, die Sakramente und die 10 Gebote. Diese Elemente gehören zu den klassischen Inhalten religiöser Unterweisung im schulischen Religionsunterricht, im religionskundlichen Bereich des Faches Ethik und in der Gemeindekatechese. Nach kurzen Sachanalysen elementarer Inhalte der christlichen Tradition geht es darum, diese didaktisch zu reflektieren. Die Vorlesung wird also nicht allen möglichen Glaubensfragen nachgehen und die Fülle der Glaubensüberlieferungen entfalten, sondern es geht um das, was für den christlichen Glauben an Gott, für das Leben aus diesem Glauben und für die Feier des Glaubens in der Liturgie grundlegend ist. Nicht zuletzt soll der innere Zusammenhang der Grundelemente vorgestellt werden.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
WEB / KLEM
2 SWS
? Frau Prof. Scheidler
Tel.: 463-33300
@ monika.scheidler@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Identität und Interdisziplinarität der Theologie

Prof. Franz

Theologie ist in besonderer Weise dem Verdacht ausgesetzt, keine Wissenschaft im strengen Sinn sein zu können. Dies rührt zum einen von ihrem spezifischen Gegenstand her, wenn denn Theologie sich als "Gottes-Wissenschaft" versteht, und dies noch dazu im spezifisch christlichen Sinn, zum anderen aber auch von daher, dass die Theologie unterschiedliche Teilbereiche umfasst, die inhaltlich wie methodisch sehr stark differieren. So kann die Exegese als historische, die Religionspädagogik als praktische und die Dogmatik als philosophische Disziplin, etwa als Hermeneutik, verstanden werden, und damit der Eindruck entstehen, es gäbe "die Theologie" gar nicht, vielmehr nur einzelne "theologische" Disziplinen. Darüber hinaus hat Theologie zu reflektieren, in welchem Sinn sie ihre Sache, was immer dann darunter zu verstehen sein mag, in den interdisziplinären Dialog der Wissenschaften insgesamt einzubringen hat. Damit geht es in dieser Vorlesung um Fragestellungen, die für Studierende mehrerer Fächer, einschließlich Theologie, von besonderer Wichtigkeit sein dürften, darüber hinaus aber für WissenschaftlerInnen anderer Disziplinen, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen möchten, von Interesse sein könnten. Gerade ein auf "Exzellenz" bedachtes Fachstudium, welcher Wissenschaft auch immer, dürfte wohl nur zum Schaden seiner selbst auf das im "kulturellen Gedächtnis" der Theologie verwahrte Wissen verzichten können. Die Vorlesung versucht, das komplexe "Innenleben" der Theologie systematisch zu ordnen und Theologie damit als identifizierbaren Gesprächspartner im interdisziplinären Dialog der Wissenschaften anzubieten. Nicht zuletzt soll damit im Kontext der Auseinandersetzungen um die Frage der TU Dresden als "Volluniversität" aus der Perspektive der Theologie ein Beitrag geleistet werden.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / HS 222
2 SWS
? Herr Prof. Franz
Tel.: 463-34100
@ albert.franz@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Kapitalismus als Religion?

Dr. Baum

"Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken, d.h. der Kapitalismus dient essentiell der Befriedung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die sogenannten Religionen Antwort gaben" – Walter Benjamin, der in einem Fragment um 1921 diese provozierende Behauptung aufstellte, hat offensichtlich recht behalten: Kommt nicht die feierliche Enthüllung der neuen 7er Reihe von BMW auf der Internationalen Automobilausstellung einem liturgischen Initiationsritus gleich? Erinnern die Fassaden von Bankgebäuden, insbesondere deren Innenarchitektur, nicht etwa an antike Tempel? Ist Alan Greenspan nicht derjenige Hohepriester, dessen (orakelhaften!) Äußerungen mehr Menschen Glauben schenken als den Verlautbarungen kirchlicher Institutionen? In einem ersten Schritt soll die auffällige Parallelität bzw. scheinbare Systemkohärenz von "Kapitalismus" und "Religion", so wie sie Benjamin versteht, erörtert werden. Ein Blick in die Geschichte des – nicht immer geklärten – Verhältnisses von Christentum einerseits sowie der Geldwirtschaft andererseits soll im folgenden Schritt dazu führen, einen theologischen Begriff von Religion zu entwerfen, welche der o.g. These standhält.

Eine verbindliche Anmeldung im Sekretariat ist erforderlich (nicht per e-mail)! Wer einen Seminarschein erwerben möchte, möge so bald wie möglich, auf alle Fälle vor der ersten Sitzung per e-mail mit dem Veranstalter Kontakt aufnehmen: wolfgang.baum@gmx.com

Seminar Fr, 13.00 bis 18.15 Uhr
WEB / 122
+ Sa, 9 bis 15 Uhr WEB 22; Blockveranstaltung Termine: 07.05./08.05. und 11.06./12.06.
2 SWS
? Frau Blümel
Tel.: 463-34100
@ gisela.bluemel@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Institut für Kommunikationswissenschaft

Struktur und Organisation der öffentlichen Kommunikation

Hagen

Die öffentliche, d.h. an ein prinzipiell unbeschränktes Publikum gerichtete Kommunikation ist in der geschichtlichen Entwicklung von Gesellschaften zunehmend wichtiger geworden. Unser Wissen gewinnen wir zu immer größeren Teilen aus öffentlichen Quellen, d.h. vor allem aus den Massenmedien. Massenmedien sind also wichtige Bestandteile des Alltags von Jedermann und sie bilden eine zentrale Grundlage für politische, wirtschaftliche und kulturelle Abläufe in modernen Gesellschaften. Die Vorlesung befasst sich damit, wie Massenmedien funktionieren. Sie vermittelt Grundkenntnisse über das Wesen der Massenmedien in unterschiedlichen Zusammenhängen und besteht aus zwei Teilen. Gegenstand des ersten Teils sind die verschiedenen Mediengattungen. Sie werden im Hinblick auf ihre Funktionen, Märkte und Organisationsformen erörtert. Im zweiten Teil wird das Wesen der Massenmedien aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Medien werden als Organisationen beschrieben, die sich auf der Mesoebene durch eine spezifische Technik, Ökonomie und soziale Struktur auszeichnen. In der Makroperspektive wird beschrieben, wie die Massenmedien in gesellschaftliche Zusammenhänge eingebunden sind. Das betrifft ihre öffentlichen bzw. staatsbezogenen Aufgaben, ihre Rechtsgrundlagen, ihr Agieren auf Märkten und die Konflikte, die sich hieraus ergeben.

Vorlesung Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
HSZ / HS 02
2 SWS
? Frau Tietze
Tel.: 463-33533
@ gertraud.tietze@mailbox.tu-dresde.de
TG

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft

Deutsche Architektur im 19. Jahrhundert

Prof. Karge

Aus dem Schatten der Verachtung, in den sie die klassische Moderne gestoßen hatte, ist die Architektur des 19. Jahrhunderts schon seit längerer Zeit herausgetreten. Immer deutlicher wird inzwischen, dass im 19. Jahrhundert zum ersten Mal die Vielfalt moderner Lebensaufgaben eine komplexe Entsprechung in der Architektur gefunden hat und dass die zu jener Zeit gefundenen Lösungen großenteils bis heute vorbildhaft geblieben sind. Erst nach und nach wird aber auch der hochdifferenzierte Umgang mit Geschichte, der mit dem Sammelbegriff "Historismus" nur ungenügend umrissen wird, in seiner Eigenart erkannt und positiv gewürdigt. So soll die Vorlesung Ansätze zu einem besseren Verständnis der noch immer etwas geringschätzig als "Neostile" bezeichneten Stilphänomene bieten und diese in ihrem Wechselverhältnis zu den funktionalen Aspekten der Architektur betrachten.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.50 Uhr
AB2 / 20
Beginn: 13.4.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Einführung in die Filmsprache

Meyer

Cinemascope, sagte einmal der deutsche Filmregisseur Fritz Lang, eigne sich bloß für Schlangen und Begräbnisse. Was ist das eigentlich, Cinemascope? Eine Einstellungsgröße, ein Kameraobjektiv, ein Filmformat? Seit wann gibt es das überhaupt? Und welche Funktion ist mit dem extrem breiten Bild auf der Leinwand verknüpft? In dem Proseminar werden grundlegende Fragen zum Medium Film beantwortet. Es vermittelt Kenntnisse über die spezifisch filmische Bildgestaltung, über den Wahrnehmungsraum Kino und über den technischen Apparat. Es kommen die wichtigsten Strömungen in der Filmtheorie zur Sprache, und es erlaubt einen knappen Überblick über die Filmgeschichte. Ziel ist es, Methoden zur formalen Filmanalyse bereit zu stellen. Das Proseminar ist als Einführung konzipiert. Es wendet sich an Studienanfänger und Studierende, die sich bisher kaum theoretisch mit dem Medium Film beschäftigt haben.

Seminar Mo, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Entwicklung der stilgeschichtlichen Methoden im 20. Jahrhundert

Doz. Dr. Boerner

In dieser Vorlesung wird dargestellt, welche Rolle die Stilgeschichte und die formale Analyse des Kunstwerks in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts gespielt hat. An einigen exemplarischen Beispielen soll dabei das methodische Vorgehen von prominenten Kunsthistorikern dargelegt werden, die auf die Stilanalyse in unserem Fach einen wichtigen Einfluss ausgeübt haben. Über den methodengeschichtlichen Überblick hinaus soll den Hörern generell ein Einblick in die Herangehensweisen der Formenanalyse gegeben werden.

Vorlesung Mo, 16.40 bis 18.10 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Hauptwerke der Kunstgeschichte I – Frühchristliche Kunst bis zum Hochmittelalter

Prof. Klein

Im Zeitraum von der Spätantike bis ins hohe Mittelalter – gemeint ist die Epoche zwischen dem Toleranzedikt von Mailand (313) und dem Ende der Ottonischen Dynastie im Römischen Reich (1024) – wurden die Grundlagen der abendländischen Kunstgeschichte geschaffen und ausformuliert. Als die großen Themen lassen sich die Ausbildung einer christlichen Kunst in der Spätantike, die neuen, unklassischen Einflüsse und Veränderungen der Völkerwanderungszeit, deren Integration und schließlich die Restauration des christlichen Imperiums unter Karolingern und Ottonen erkennen. Mit der Vorlesung beginnt erneut der ca. sechssemestrige Zyklus der Überblicksvorlesungen "Hauptwerke der Kunstgeschichte". Diese Veranstaltung bietet anhand ausgewählter Beispiele eine allgemeine Orientierung über die Gegenstände des Faches, seine Fragen, Methoden und Geschichte. Um einem häufigen Missverständnis zu begegnen, sei jedoch ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass es in diesem Vorlesungszyklus unmöglich ist, alle denkbaren "Hauptwerke" der Kunstgeschichte in vollständiger Anzahl zu präsentieren. Deshalb kann er auch nicht die Vorbereitung auf die Zwischenprüfung ersetzen.

Vorlesung Mo, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
Beginn: 19.4.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Labyrinthe im Schatten – Ringvorlesung zum 'Film Noir'

Prof. Müller u.a.

Film Noir, das ist die Welt der dunklen, schlüpfrigen Großstadtstraßen, des Verbrechens und der Korruption, schreibt der amerikanische Autor und Regisseur Paul Schrader. Film Noir, das ist die Welt der Bars, der Hinterhöfe, der billigen Hotels. Eine Welt im Schatten, in der es um Verlust, Verrat und falsche Versprechungen geht, um Eifersucht, Gewalt und Untergang. Ihre Helden sind einsam und melancholisch, verstricken sich schicksalhaft in einen Kriminalfall, den sie irgendwann selbst nicht mehr durchschauen können. Film Noir, schreibt der deutsche Filmkritiker Norbert Grob, meint die Angst angesichts der Dunkelheit, die nicht weicht. Die verlorene Gegenwart, für die es keinerlei Ersatz gibt. Film Noir ist ein Stil, der sich in den 1940er Jahren und frühen 50er Jahren ins Hollywoodkino eingeschlichen hat. Er ist ein Ausdruck für die allgemeine Infragestellung von Werten und Normen, die mit der unmittelbaren Kriegs- und Nachkriegserfahrung einherging. Sein Ton ist zynisch und pessimistisch, die Bildlichkeit mitunter artifiziell. Durch extreme Beleuchtungseffekte inszeniert der Film Noir den ebenso künstlichen wie undurchschaubaren Charakter des Wirklichen. Exemplarisch für diesen Stil stehen Filme wie TOTE SCHLAFEN FEST (THE BIG SLEEP, 1946) von Howard Hawks oder GOLDENES GIFT (OUT OF THE PAST, 1947) von Jacques Tourneur.

In einer Ringvorlesung sollen Einflüsse und Wirkung des Film Noir offen gelegt und seine Beziehungen zu anderen Medien, zur Fotografie und Musik, beleuchtet werden. Die Vortragsreihe untersucht seine Wurzeln, die in die amerikanische Literatur reichen, zu Krimiautoren wie Dashiell Hammett und Raymond Chandler. Sie hinterfragt die Bedeutung, die deutsche Filmexpressionisten für die Entwicklung des visuellen Stils hatten. Und sie untersucht den modernen Film Noir, der unter dem Begriff Neo-Noir bis heute im Kino fortlebt in Filmen wie LOST HIGHWAY (USA 1996) von David Lynch oder L. A. CONFI DENTIAL (USA 1997) von Curtis Hanson.

Vorlesung Do, 18.30 bis 20.00 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 15.4.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Musikgeschichte im Überblick II – Musik des 17. und 18. Jahrhunderts

Prof. Ottenberg

Die Musikgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts auf Barock und Wiener Klassik zu reduzieren hieße, sie unzulässig zu verkürzen. Die musikkulturelle Vielgestaltigkeit dieser beiden Jahrhunderte, also der Zeit vom Aufkommen der Oper, des Generalbasses und des konzertierenden Prinzips um 1600 bis zum Schaffen Haydns und Mozarts zu charakterisieren, ist Ziel der Lehrveranstaltung. Dabei stehen individuelle Musikerbiographien, Personalstile, Fragen nach dem Sozialstatus von Musikern, gattungsästhetische und -soziologische Aspekte sowie musikalische Organisationsformen im Zentrum der Betrachtung. Insbesondere der Ansatz von C. Dahlhaus, Kompositions-, Sozial- und Institutionengeschichte aufeinander zu beziehen, wird sich für die Analyse der vielfältigen Phänomene als nützlich erweisen.

Vorlesung Di, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Nordeuropäischer Manierismus in Prag, Haarlem und Dresden

Prof. Müller

Die Vorlesung will die entscheidenden Metropolen des nordeuropäischen Manierismus vorstellen und analysieren. Um 1600 war das kaiserliche Prag zum wichtigsten nordeuropäischen Kunstzentrum avanciert, und Künstler wie Bartholomäus Spranger und Adriaen de Vries galten als vorbildliche Künstler. In Karel van Manders Schilderboek aus dem Jahre 1604 wird dem Leser Prag als dasjenige Kunstzentrum nördlich der Alpen empfohlen, wo die besten Kunstwerke entstünden. Typisch für die Prager Hofkunst ist die erotisierende Bildersprache, die auf den kaiserlichen Mäzen Rudolf II. verweist. Entsprechend den damaligen Idealen waren die nordeuropäischen Künstler an italienischen Vorbildern geschult, wenn sie nicht gar eine längere Italienreise absolviert hatten. Dies galt auch für die Haarlemer Manieristen, zu denen Hendrick Goltzius, Karel van Mander und Cornelis van Haarlem gehören und die sich der Überlieferung zufolge zu einer Akademie zusammenschlossen. Um 1600 vollzieht die nordeuropäische Kunst einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu ihrer Autonomisierung, löst sich die Malerei doch aus ihren handwerklichen Fesseln. In Dresden gilt es, den Arbeiten des kurfürstlichen Kunstintendanten Giovanni Maria Nosseni nachzugehen, der für den sächsischen Hof eine Reihe von ehrgeizigen Architekturprojekten verwirklichen konnte. Die Vorlesung will einen Überblick über die genannten Kunstzentren geben, aber besonders die Prager Hofkunst und ihren kunstverliebten Kaiser Rudolf II. vorstellen. Zugleich sollen kunsttheoretische Fragestellungen aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts vermittelt werden.

Vorlesung Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 02
Beginn: 15.4.04
2 SWS
? Frau Templin
Tel.: 463-35714
@ Barbara.Templin@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Philosophie

Die Geschichte des dialektischen Denkens

Prof. Wöhler

Die Dialektik ist einer der wichtigsten und zugleich am meisten umstrittenen Bestandteile der Philosophie innerhalb der europäischen Tradition. Sie entstand in der klassischen griechischen Antike und ist bis in die Philosophie des 20. Jahrhunderts von Einfluss geblieben. Sie war ursprünglich eine Methode des Sich-Miteinander-Unterredens mit dem Zweck sachlicher Problemlösungen. Als Methode der Untersuchung, des Streitgesprächs und der Kritik hat sie viele bedeutende Philosophen bis in die Gegenwart angeregt. Aber auch als eine systematische Theorie und als eine antimetaphysische Weltanschauung hat sie gerade in der Philosophie der Neuzeit einflussreiche Fürsprecher und prominente Gegner gehabt. In der Vorlesung wird in chronologischer Ordnung ein Überblick über die wichtigsten Epochen und Vertreter des dialektischen Denkens in der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance und in der Zeit danach bis in unsere unmittelbare Gegenwart gegeben.

Vorlesung Do, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Einführung in die Bioethik

Prof. Irrgang

Bioethik umfasst die Bereiche Umweltethik, Tierschutzethik und medizinische Ethik. In dieser Diskussionsvorlesung wird in die einzelnen Bereiche knapp eingeführt und auf die besondere Problematik hingewiesen, die durch gentechnische Methoden im Bereich der Life Sciences entstehen könnten. Insofern werden im Bereich der medizinischen Ethik insbesondere Themen der Humangenetik abgehandelt.

Veranstaltung im Rahmen des Bachelor Studienganges Molekulare Biotechnologie; offen für weitere Teilnehmer.

Literatur:
Irrgang, Bernhard 1995: Grundriss der medizinischen Ethik; München, Basel;
Irrgang, B. 1996: Handbuch der angewandten Ethik; hrsg. von Julian Nida-Rümelin; Artikel Gen- Ethik; Stuttgart 1996, 510-551;
Irrgang, B. 1997: Forschungsethik Gentechnik und neue Biotechnologie. Grundlegung unter besonderer Berücksichtigung von gentechnologischen Projekten an Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen; Stuttgart. in: Irrgang, B. 1998 Lexikon der Bioethik; hrsg. von Wilhelm Korff, Lutwin Beck, Paul Mikat; Gütersloh; Art. Biozentrik (Bd. I, 402-404; Art. Pathozentrik (Bd. II, 834-835); Art. Physiozentrik (Bd. III, 28-30); Theozentrik (Bd. III, 526-528; Art. Tierschutz (Bd. III, 561-567);
Irrgang, B. 2002: Humangenetik auf dem Weg in eine neue Eugenik von unten? Bad Neuenahr/Ahrweiler;
Irrgang, Bernhard 2003: Von der Mendelgenetik zur synthetischen Biologie. Epistemologie der Laboratoriumspraxis Biotechnologie; Technikhermeneutik Bd. 3; Dresden.

Vorlesung Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
GER / HS 38
1. Semesterhälfte, 06.04. bis 18.05.2004
1 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Geschichte der Philosophie – Neuzeit und Aufklärung

Prof. Rohbeck

Das Thema steht im Kontext der begonnenen Ringvorlesung Geschichte der Philosophie und setzt diesen Überblick mit der europäischen Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts fort. Die Epochen Neuzeit und Aufklärung haben viele gemeinsame Merkmale: Mit Galilei und Newton entstehen die Naturwissenschaften, deren methodisches Leitbild auf die Natur des Menschen, auf Staat und Gesellschaft sowie auf die Geschichte übertragen wird. Doch gibt es auch gravierende Unterschiede: zunächst zwischen den Ländern England, das sich eher an der Erfahrung orientiert, einerseits und Frankreich und Deutschland, deren philosophische Systeme eher auf die Vernunft gründen andererseits. Sodann gibt es eine zeitliche Zäsur zwischen den beiden Jahrhunderten: im 18. Jahr hundert wurde die Aufklärung nicht nur popularisiert, sondern auch inhaltlich modifiziert, indem die Eigenart sprachlicher, sozialer und kultureller Systeme erkannt wird. Diese Linien werden exemplarisch an herausragenden Philosophen wie Bacon, Hobbes, Locke und Hume in England, wie Descartes, Montesquieu und Rousseau in Frankreich, wie Vico in Italien sowie Leibniz, Wolff und Kant in Deutschland nachgezeichnet. Schließlich wird auch nach der Aktualität der Aufklärung gefragt, die ja nicht nur eine historische Epoche ist, sondern bis heute auch als ein Programm für Emanzipation und Gerechtigkeit gilt entweder als ein gescheitertes Projekt in der Dialektik der Aufklärung (Horkheimer / Adorno) bzw. in der Postmoderne (Lyotard) oder als ein immer noch fortzuführendes Projekt der Moderne (Habermas).

Vorlesung Mi, 11.10 bis 12.40 Uhr
AB2 / HS 03
Beginn: 14.4.04
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Grundbegriffe, Methoden und Problemfelder der Medizinethik

PD Dr. Rehbock

Die Vorlesung bietet eine Einführung in die Medizinethik für Studierende des Grund- und Hauptstudiums. Mit Bezug auf exemplarische ethische Problemlagen der Medizin und vor dem Hintergrund der Geschichte der Medizinethik erläutert und diskutiert die Vorlesung unterschiedliche methodische Ansätze und begriffliche Grundlagen der Medizinethik. Zentrale Fragen und Themen der Vorlesung sollen im Rahmen eines Hauptseminars anhand einschlägiger Texte vertieft und diskutiert werden.

Allgemeine Einführungen:
O. Höffe, Medizin ohne Ethik?, Frankfurt am Main 2002;
B.Irrgang, Grundriß der medizinischen Ethik, München/Basel 1995;
Th.Schramme, Bioethik, Frankfurt am Main 2002;
U.Wiesing (ed.), Ethik in der Medizin. Ein Reader, Stuttgart 2000.

Vorlesung Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 03
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Grundbegriffe, Methoden und Problemfelder der Medizinethik – Hauptseminar zur Vorlesung

PD Dr. Rehbock

Das Hauptseminar ist der vertiefenden Erarbeitung und Diskussion von in der Vorlesung besprochenen Themen und Problemen anhand der Lektüre einschlägiger Texte gewidmet.

Zur Literatur vgl. den Kommentar zur Vorlesung.

Voraussetzungen:

Besuch der Vorlesung, Grundkenntnisse der Ethik

Seminar Do, 11.10 bis 12.40 Uhr
BZW / A 418
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Grundzüge der Erkenntnislehre Immanuel Kants II

PD Dr. Hiltscher

In der Vorlesung wird der Versuch unternommen, die Grundzüge von Kants Erkenntnislehre darzulegen. Der transzendentale Gedanke soll in seiner Begründungsrelevanz und genuinen Eigenwertigkeit herausgearbeitet werden. Dabei wird sich die systematische Aktualität dieses Gedankens erweisen. Die Begründungstüchtigkeit des transzendentalen Gedankens bedarf in ihrem Kern nicht ergänzender Einflüsterungen von wohlmeinenden modernen Sekundanten. Die Lehrveranstaltung ist als Interpretationsvorlesung zur Kritik der reinen Vernunft konzipiert. Nachdem im Wintersemester bereits die Vorreden, die Einleitung und die transzendentale Ästhetik behandelt worden sind, wird im Sommersemester die transzendentale Logik das Thema sein.

Literatur:
Flach, Werner: Immanuel Kant. Die Idee der Transzendentalphilosophie, Würzburg 2002;
Zocher, Rudolf: Kants Grundlehre. Ihr Sinn, ihre Problematik, ihre Aktualität, Erlangen 1959.

Vorlesung Mo, 18.30 bis 20.00 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Phänomenologie und Religion – Edith Stein: 'Individuum und Gemeinschaft'

Prof. Ferrer

Mit Edmund Husserl (1858 bis 1936), dem Begründer der Phänomenologie, entwickelte der Schülerkreis eine Methode, die auch religiöse Phänomene ohne Glaubensvorgabe zu "sehen" bzw. zu analysieren versuchte. Eine Reihe solcher Analysen sind besonders bei Edith Stein (1891 bis 1942), auch unter Verwendung von gedanklichen Vorarbeiten Max Schelers, intensiv ausgebaut.

Abholung von Einzelprogramm ab Februar am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Textheft ab März im Copyshop EWF Zellescher Weg/Ecke M. Liebermann-Str.

Seminar GER / 50
Blockveranstaltung, Di, 13.04. bis Fr, 16.04.: 18.30 bis 21.30 Uhr, Sa, 17.04.: 9 bis 12 Uhr
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
TG

Politische Philosophie als Zeitdiagnose

Prof. Rentsch

An exemplarischen Texten u. a. von Adorno, Habermas, Lübbe und Rorty werden wir analysieren, wie politische Philosophie in praktischer Absicht versucht, "ihre Zeit in Gedanken zu erfassen" (Hegel). Die Themen reichen von den Problemen des Wohlfahrtsstaates und der Bürokratie über kulturkritische und ökologische Fragen bis hin zu Fragen der Bioethik (Klonen), der intergenerationellen Gerechtigkeit und der multikulturellen Gesellschaft. Die Textauswahl wird zu Beginn des Seminars zugänglich gemacht.

Seminar Do, 13.00 bis 14.30 Uhr
AB2 / HS 01
Beginn: 15.4.04
2 SWS
? Frau Hofmann
Tel.: 463-32689
@ Evelin.Hofmann@web.de
LTG

Institut für Politikwissenschaft

Einführung in das Studium der Internationalen Politik

Prof. Medick-Krakau

Die Vorlesung bildet zusammen mit dem gleichnamigen Proseminar den obligatorischen Einführungskurs "Einführung in das Studium der internationalen Politik". In der Vorlesung sollen Studierende in spezifische Fragestellungen, analytische Konzepte und theoretische Ansätze der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen eingeführt werden. Dies geschieht im Wechsel zwischen gegenstandsbezogenen Abschnitten und theoriebezogenen Erörterungen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt dieser Vorlesung bildet die Bundesrepublik Deutschland in ihrer internationalen Umwelt.

Vorlesung Do, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr Dr. Niemann
Tel.: 463-35803
@ arne.niemann@mailbox.tu-dresden.de
LTG

Elite oder Masse? Eine Einführung in die Hochschulpolitik

M.A. Friedel

Die jüngste Debatte um die Zukunft der Universitäten begann aufgrund von Stellenkürzungen und Einsparungen an Hochschulen sowie mit der Diskussion um die Einführung von Studiengebühren. Studentenproteste und Streiks richten sich gegen die als schlecht angesehenen Studienbedingungen in Deutschland und verdeutlichen einen erheblichen Reformbedarf im Hochschulwesen. Parallel stehen auf supranationaler Ebene mit GATS und dem Bologna-Prozess tief greifende Veränderungen für deutsche Universitäten an. Neben der Forderung nach Eliteuniversitäten stehen vor allem Vorschläge zur Hochschulfinanzierung zur Diskussion. Um die aktuellen Reformvorstellungen einordnen und sie bewerten zu können, bedarf es einer Erweiterung des Fokus’.

Das Seminar gliedert sich dabei in drei Blöcke. In einem historischen Längsschnitt werden Zäsuren der Hochschulentwicklung untersucht. Im zweiten Block werden mittels eines Ländervergleichs Unterschiede zwischen einzelnen Hochschulsystemen erarbeitet. Diese erarbeiteten Fakten werden dann Grundlage sein, um heutige Problemfelder fundiert analysieren und bewerten zu können. Es gilt die grundsätzliche Frage zu beantworten: Was ist eine gute Universität?

Einschreibung bis zum 15. April per eMail unter post@forum-universitaet-dresden.de oder bei Sabine Friedel. Erste Sitzung am 15.04.03!

http://www.forum-universitaet-dresden.de

Seminar Do, 14.50 bis 16.20 Uhr
WIL / C107
Beginn: 15.4.04
2 SWS
? Frau M.A. Friedel
Tel.: 463-35833
@ sabine.friedel@mailbox.tu-dresden.de
LG

Polis – Republik – Demokratie

Prof. Vorländer

Dargestellt wird in einem ideengeschichtlichen Durchgang der Wandel der zentralen politischen Ordnungsmodelle. Von der aus den antiken Stadtstaaten bekannten Idee der Polis über mittelalterliche und frühneuzeitliche Republiken zu modernen Demokratien.

Vorlesung Di, 9.20 bis 10.50 Uhr
AB2 / HS 01
2 SWS
? Herr Dr. Schmidt
Tel.: 463-35802
@ rainer.schmidt2@mailbox.tu-dresden.de
T

Vergleichende Systemanalyse

Prof. Patzelt

Politikverständnis entwickelt sich meist in Auseinandersetzung mit der Politik im eigenen Staat. Doch ist das, was es in ihm an politischen Strukturen und Prozessen gibt, auch typisch und verallgemeinerbar? Nur durch weitgespannte internationale Vergleiche lässt sich das herausfinden. Wie aber führt man solche Vergleiche durch, und was hat man durch sie schon herausgefunden? Gerade diese beiden Fragen werden in der angekündigten Vorlesung beantwortet.

Vorlesung Di, 14.50 bis 16.20 Uhr
AB2 / HS 02
2 SWS
? Frau Wiemer
Tel.: 463-32888
@ Monika.Wiemer@mailbox.tu-dresden.de
TG

Institut für Soziologie

Vergleichende Krisen- und Konfliktforschung

Prof. Zimmermann

Empirische Theorien und neue Entwicklungen werden auf folgenden Gebieten behandelt:

  • Politische Gewalt
  • Politische Instabilität
  • Krisen
  • Staatsstreiche
  • Revolutionen
  • Systemtransformation
  • Globalisierung

Alle Sitzungen dauern ca. 15 Minuten länger. Bitte beachten Sie die genauen Vorlesungszeiten!

Vorlesung Mo, 16.40 bis 18.10 Uhr
HSZ / HS 02
Beginn: 19.4.04
2 SWS
? Frau Meinart-Becker
Tel.: 463-37404
@ peter-c@rcs.urz.tu-dresden.de
G

Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung

Ich zwischen Getriebenheit und Freiheit

Dr. Gebauer

Die Geistes-, näherhin die Philosophiegeschichte wird durchzogen von vielfältigen Versuchen, im Umgang mit Abhängigkeiten, denen man in unterschiedlichen Lebenssituationen ausgesetzt ist, Strategien zu entwickeln, die Freiheit ermöglichen – Strategien, sich der Getriebenheit zu entziehen bzw. mit ihr umgehen zu lernen, Gemütsruhe, Autonomie bzw. Souveränität zu gewinnen. In dieser Lehrveranstaltung sollen Grundzüge und Wandel dieser Strategien an ausgewählten Texten erläutert und diskutiert werden. Im Zentrum stehen dabei Konzepte der antiken Philosophie, der Aufklärung im 18. Jahrhundert sowie der Existenz- und Lebensphilosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Seminar Di, 11.10 bis 12.40 Uhr
WEB / 217
2 SWS
? Herr Dr. Gebauer
Tel.: 463-32620
LTS

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