Philosophische Fakultät | |||||||||||
Hannah-Arendt-Institut für TotalitarismusforschungTäter und Opfer. Menschen in der DiktaturHerr Prof. Besier In beiden deutschen Diktaturen wurden »ganz normale« Durchschnittsmenschen zu »Tätern«. Sie denunzierten, raubten, vergewaltigten und töteten. Durch welche Umstände konnte es so weit kommen, was trieb sie, was motivierte sie? Und dann gab es die andere Seite: Menschen, die Opfer dieser Taten wurden. Gibt es neben dem Täter- auch ein Opferprofil? Und was ist jenen, die Opfer und Täter zugleich waren? Hannah Arendt schrieb über den Massenmörder Eichmann: »Das Beunruhigende an der Person Eichmann war doch gerade, dass er war wie viele und dass diese Vielen weder pervers noch sadistisch, sondern schrecklich und erschreckend normal waren und sind. Vom Standpunkt unserer Rechtsinstitutionen und an unseren moralischen Urteilsmaßstäben gemessen, war diese Normalität viel erschreckender als alle Gräuel zusammengenommen ...« |
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Institut für Evangelische TheologieAnthropologieHerr Prof. Schwarke Fast täglich werden wir in irgendeiner Weise mit Fragen der Anthropologie konfrontiert. Ist der Mensch frei oder unfrei? Was bedeutet der Tod? Ist der Mensch gegenüber den Tieren etwas Besonderes? Wer oder was bin ich im Unterschied zu anderen Menschen? All diese Fragen zielen entweder auf den Ort des Menschen in der Welt oder auf seine Identität. Jede mögliche Antwort auf diese Probleme ist dabei immer zugleich eine Aussage darüber, wie der Mensch handeln solle. Anthropologische Modelle haben stets ethische Implikationen. Die Frage, was der Mensch sei, beschäftigt Theologen, Philosophen, Soziologen, Psychologen, Biologen, Pädagogen u.a.m. Theologische Anthropologie beschäftigt sich daher nicht nur damit, was die christliche Tradition zum Menschen zu sagen weiß, sondern auch mit den Ergebnissen der anderen Wissenschaften. |
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Beten und Gebet im frühen ChristentumHerr Prof. Klinghardt Auf der einen Seite gehört Beten nach Ansicht vieler zu den grundlegenden und unverzichtbaren religiösen Erfahrungen, ja macht religiöse Existenz überhaupt aus. Auf der anderen Seite ist das Gebet die von der Theologie wohl am stärksten vernachlässigte religiöse Ausdrucksform, was sicher mit seinem intimen Charakter zusammenhängt, der ihm (in den letzten 200 Jahren zumindest) bescheinigt wird. Was also Not tut (um das Thema nicht den Fundamentalisten zu überlassen) ist eine wissenschaftliche Reflexion, die in dieser Vorlesung für das frühe Christentum versucht wird. |
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Kirchengeschichte des 20. JahrhundertsHerr PD Dr. Lindemann Das 20. Jahrhundert war ein Zeitalter totalitärer Weltanschauungsdiktaturen (Nationalsozialismus, Kommunismus), zugleich jedoch auch eine Epoche der Durchsetzung der parlamentarischen Demokratie in Europa, gepaart mit sozialer Marktwirtschaft. Die Vorlesung wird einen Schwerpunkt auf die Entwicklung in Deutschland legen. |
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Kirchenraum und Kirchenjahr im ReligionsunterrichtHerr Prof. Biewald Erfahrungsorientiertes Lernen braucht Raum- und Perspektivenwechsel. So hat sich die »Kirchenraumpädagogik« zu einer religionsdidaktischen Arbeitsweise entwickelt, die beides miteinander verbinden will. Der Lernort Schule wird verlassen, um in Kirchenräumen neue Perspektiven auf die Geschichte, die Lehrinhalte, die Symbole und Rituale und das Gemeindeleben des Christentums zu gewinnen. Die Lernerfahrungen, die vor Ort durch direkte Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit dem Kirchenraum gemacht werden, können in verschiedener Weise - auch wieder im Klassenzimmer - aufgearbeitet und weitergeführt werden. Die Lehrveranstaltung will in Theorie und Praxis der Kirchenpädagogik und Kirchenerkundung einführen, in historischen Exkursen die Entwicklung des Kirchenraumes und der Liturgie des Christentums beleuchten sowie durch eigene Übungen in Kirchenräumen eine didaktisch-methodische Qualifikation vermitteln, die für Religionsunterricht und Gemeindearbeit gleichermaßen hilfreich ist. |
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Institut für GeschichteChristenheit in der Zerreißprobe. Vom Großen Schisma zum Konstanzer KonzilHerr Prof. Melville Die Vorlesung wird eine Strukturierung der komplexen Geschichte Europas im Spätmittelalter vornehmen. Im Mittelpunkt steht der Zeitabschnitt von 1378 (Beginn des Großen Schismas) bis 1418 (Ende des Konstanzer Konzils), der die Christenheit in die größte Zerreißprobe ihrer Geschichte geführt hatte, der aber politisch ebenso geprägt war vom längsten Krieg aller Zeiten - dem Hundertjährigen - aus dem ein neu geformtes Europa hervorging. Die Vorlesung wird dabei alle Bereiche des geschichtlichen Lebens - Gesellschaft, Wirtschaft, Kunst, Bildung, Religion, Alltag - ausführlich ansprechen. |
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Die frühe Kaiserzeit. Römische Geschichte von der Etablierung des Principats durch Augustus bis zum Ende der Flavier (31 v.Chr. bis 96 n.Chr.)Herr Prof. Jehne Mit der Etablierung des Augustus war die Ordnung des römischen Reiches dauerhaft umgestaltet, da es jetzt einen Kaiser an der Spitze gab, auf den die Loyalitäten, Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen der Reichsbewohner primär bezogen waren. Wie das Reich nun organisiert wurde, inwieweit sich die Verwaltung intensivierte, wie die Führungsschichten sich in ihrer Zusammensetzung und in ihren Verhaltensweisen veränderten, aber auch welche politischen und militärischen Kämpfe die Herrscher zu bestehen hatten und wie die Krisen der Herrscherwechsel überstanden wurden, soll in der Vorlesung über die frühe Kaiserzeit dargelegt werden. |
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Stadt und Bürgertum in der Frühen NeuzeitHerr Prof. Schwerhoff Nach der spätmittelalterlichen Entstehungs- und Blütezeit der Städte galt die Frühe Neuzeit in der Stadtgeschichte lange als eine Epoche der Stagnation und des Bedeutungsverlustes. Die Zahl der Neugründungen ging zurück, politisch verloren viele Städte ihre Autonomie an die aufstrebenden Landesherren und ökonomisch bildeten die Zünfte oft einen Hemmschuh für notwendige Innovationen. Heute fällt die Gewinn- und Verlustbilanz eher ausgewogener aus, indem die funktionelle Vielfalt frühneuzeitlicher Städte (Residenzen, Exulanten- und Festungsstädte entstehen neu) und die urbane Qualität dieser Epoche hervorgehoben werden. Auch die Bedeutung des Stadtbürgertums als Kern der modernen Sozialformation »Bürgertum« ist in der Forschung zu neuen Ehren gekommen. Die Vorlesung über die Städte der Frühen Neuzeit im Jahr des Dresdner Stadtjubileums legt den Schwerpunkt auf die deutsche Entwicklung. Sie berührt viele zentrale Themen der Zeit und kann damit zugleich als eine Einführung in die Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte der gesamten Epoche dienen. |
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Zwischen Siebenjährigem Krieg und Staatsreform: Sachsen 1763 - 1831Herr Prof. Müller Mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 musste sich Sachsen nicht nur von der ambitionierten, auf Mitwirkung im europäischen Konzert der Mächte angelegten Politik der augusteischen Epoche verabschieden. Zugleich war für das kriegszerstörte und verschuldete Kurfürstentum ein harter Reformkurs unumgänglich, der mit dem sog. Retablissement beschritten wurde, dessen Ansätze und Ergebnisse im ersten Teil der Vorlesung geschildert werden. In einem nächsten Schritt wird der Eintritt Sachsens ins 19. Jahrhundert thematisiert: die Erhebung zum Königreich von Napoleons Gnaden und das Verharren in der Allianz mit Frankreich, das zur Abstrafung Sachsens auf dem Wiener Kongress führte. Ein dritter Abschnitt gilt dem Spannungsfeld von wirtschaftlicher Modernisierung und politisch-administrativer Stagnation im Vormärz, ehe es zu den Reformen von 1830/31 kam, die u.a. die Verfassung vom 4. September 1831 brachten, deren Verabschiedung sich 2006 zum 175. Mal jährt. |
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Institut für GschichteDas »lange« 19. JahrhundertHerr Prof. Pommerin In der Neuesten Geschichte wird in Europa sowie in Deutschland vom »langen 19. Jahrhundert« gesprochen, welches vom epochalen Einschnitt der französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg reichte. Die Vorlesung will den Hörern dieses Jahrhundert der entstehenden klassischen Moderne, der rasanten industriellen Entwicklung, der demographischen Explosion der großen Wanderungen sowie der Nationen und der Nationalstaatsentwicklung nicht zuletzt in der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Kultur etwas näher zu bringen. |
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Institut für Katholische TheologieAnthropologische und theologische Begründung der SakramenteHerr Prof. Franz Was ist ein Sakrament? Warum und in welchem Sinn sagt katholische Theologie, dass der christliche Glaube und christliches Leben zwar vom Hören des Wortes kommt, zugleich aber ohne die Sakramente nicht wirklich und konkret wäre? Damit sind einerseits sehr praktische Fragen angesprochen, etwa wie heute z. B. Taufe oder Eucharistie gefeiert werden können und welcher Stellenwert den liturgischen Symbolhandlungen zukommt, zugleich aber steht damit das grundlegende Verständnis des christlichen Glaubens zur Debatte. |
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Die Schriften des Neuen Testaments - Einführung in das Neue TestamentFrau PD. Dr. Häusl Die Vorlesung will einen Überblick über die Schriften des Neuen Testaments und ihrer Theologien verschaffen. Sie behandelt den Aufbau des zweiten Teiles der christlichen Bibel, fragt nach der Entstehung des Kanons und stellt die wichtigsten Schriften in ihrem literarischen Werden, ihren historischen Kontexten und ihren theologischen Kernaussagen vor. |
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Einheit und Vielfalt der TheologieHerr Prof. Franz Theologie ist in besonderer Weise dem Verdacht ausgesetzt, keine Wissenschaft im strengen Sinn sein zu können. Dies rührt zum einen von ihrem spezifischen Gegenstand her, wenn denn Theologie sich als Gottes-Wissenschaft versteht, und dies noch dazu im spezifisch christlichen Sinn, zum anderen aber auch von daher, dass die Theologie unterschiedliche Teilbereiche umfasst, die inhaltlich wie methodisch sehr stark differieren. So kann die Exegese als historische, die Religionspädagogik als praktische und die Dogmatik als philosophische Disziplin, etwa als Hermeneutik, verstanden werden, und damit der Eindruck entstehen, es gäbe die Theologie gar nicht, vielmehr nur einzelne theologische Disziplinen. Darüber hinaus hat Theologie zu reflektieren, in welchem Sinn sie ihre Sache, was immer darunter zu verstehen sein mag, in den interdisziplinären Dialog der Wissenschaften insgesamt einzubringen hat. |
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Elementare Inhalte christlichen Glaubens lernenFrau Prof. Scheidler Zur Basis christlichen Glaubens gehören das Glaubensbekenntnis, die Sakramente, das Vater Unser und die 10 Gebote. Diese Elementaria gehören zu den klassischen Inhalten religiöser Unterweisung im schulischen Religionsunterricht, im religionskundlichen Bereich des Faches Ethik, in der Gemeindekatechese und der theologischen Erwachsenenbildung. |
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Hebraicums-Kurs Teil 2Frau PD Dr. Häusl Fortsetzung des 2-semestrigen Hebraicums-Kurses mit der Möglichkeit, in diesem SS 2006 die Hebraicums-Prüfung abzulegen (voraussichtlich Ende Mai). |
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Institut für KommunikationswissenschaftEinführung in die Struktur und Organisation der öffentlichen KommunikationHerr Prof. Hagen Ein großer Teil dessen, was Menschen heutzutage wissen, ist durch Massenmedien vermittelt. Massenmedien sind nicht nur wichtige Bestandteile des Alltags, sie bilden auch eine zentrale Grundlage für politische, wirtschaftliche und kulturelle Abläufe in modernen Gesellschaften. Die Vorlesung befasst sich damit, wie Massenmedien funktionieren. Sie vermitteln Grundkenntnisse über das Wesen der Massenmedien in unterschiedlichen Zusammenhängen, ist deskriptiv und historisch orientiert. Gegenstand des ersten Teils sind die verschiedenen Mediengattungen in der Bundesrepublik. Sie werden im Hinblick auf ihre Funktionen, Märkte und Organisationsformen erörtert. Im zweiten Teil wird das Wesen der Massenmedien aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Medien werden als Organisationen beschrieben, die sich auf der Mesoebene durch eine spezifische Technik, Ökonomie und soziale Struktur auszeichnen. In der Makroperspektive wird beschrieben, wie die Massenmedien in gesellschaftliche Zusammenhänge eingebunden sind. Das betrifft ihre öffentlichen bzw. staatsbezogenen Aufgaben, ihre Rechtsgrundlagen, ihr Agieren auf Märkten und die Konflikte, die sich hieraus ergeben. |
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Theorie und Messung öffentlicher MeinungHerr Prof. Donsbach Die Kenntnis dessen, was man unter öffentlicher Meinung versteht und wie man sie messen kann, ist für Sozialwissenschaftler genau so bedeutsam wie für Journalisten, PR-Fachleute oder Politiker. Die Faszination des Begriffs öffentliche Meinung rührt von mehreren Kontroversen. Dies bietet genügend Stoff für ein Semester. Am Ende des Semesters sollen die Teilnehmer die Geschichte des sozialpsychologischen Konzepts der der öffentlichen Meinung, seine wichtigsten Definitionen, die Grundregeln demoskopischer Forschung und deren gesellschaftliches und politisches Umfeld kennen gelernt haben. Das grundlegende Paradigma der Vorlesung ist es, dass - trotz aller Vorbehalte - empirische Meinungsforschung ein Kernelement jeder Demokratie darstellt. |
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Institut für Kunst- und MusikwissenschaftAusgewählte künstlerische Strategien in der Kunst nach 1945Frau Prof. Lange Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Entwicklung wichtiger künstlerischer Strategien und Techniken in der Kunst nach 1945. Ihr Anliegen besteht darin, einen Überblick über die wichtigsten richtungsweisenden künstlerischen und kunsttheoretischen Erweiterungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu geben. Sie wird sich den individuellen Konzeptionen einiger KünstlerInnen wie z.B. Jackson Pollock, Barnett Newman, John Cage, Joseph Beuys, Nam Juni Paik, Bruce Naumann, Marina Abramovic, Lee Bul, Sterlac näher widmen während andere KünstlerInnen und künstlerische Konzeptionen eher holzschnittartig vorgestellt werden. |
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Die Ästhetik der StadtHerr Prof. Paul Die Stadt bildet in unserem zivilisatorischen Geflecht eines der wichtigsten Instrumente des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens, sie ist Rahmen für Leben und sie bildet eine Lebensform. Die zivilisatorische Entwicklung seit den frühen Hochkulturen, der griechischen und römischen Antike und seit dem Hochmittelalter ist vor allem durch die stetig wachsende Urbanisierung geprägt. Die Stadt ist ein komplexes und kompliziertes arbeitsteiliges Gebilde, dessen Funktionen sich stetig wandeln und daher stetig angepasst und weiter entwickelt werden müssen. Die Stadt ist in unserem gesellschaftlichen Bewusstsein darüber hinaus nicht nur der Rahmen für kulturelles Leben, sondern selbst eine Form der Kultur. Die Stadt ist Gefäß und Instrument des Lebens, aber sie ist auch gestaltete Umwelt, sie ist Form und Bild. Die Bildhaftigkeit der Stadt hat sich über viele Jahrhunderte entwickelt, tradiert und auch immer wieder gewandelt. Seit einem Jahrhundert erleben wir einen umfassenden Wandel und ein rasantes globales Wachstum der urbanen Welt, in dem die Stadt von neuen funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen geformt wird. Die Bilderwelt der traditionellen europäischen Stadt ist damit an ihrem Ende angekommen. |
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Einführung in die christliche Ikonographie der Spätantike und des MittlaltersHerr HD Dr. Boerner Die Ikonographie gehört zu den zentralen Gegenstandsfeldern der Kunstgeschichte. Sie beschäftigt sich mit der Inhaltsdeutung von Bildern. Anhand ausgewählter Werke und Bildzyklen von der Spätantike bis zum Spätmittelalter werden in dieser Vorlesung einerseits wichtige ikonographische Themen und anderseits die Problemstellungen und Entwicklungen der kunsthistorischen Inhaltsdeutung erörtert. Dabei geht es vor allem darum, die Existenzbedingungen und Aufgaben der religiösen Bilder in ihren historischen Kontext zu verorten. Die theologie- und frömmigkeitsgeschichtlichen Voraussetzungen des Bildgebrauchs werden daher ausführlich zur Sprache kommen. |
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Musikgeschichte im Überblick - Teil II: Musik des 17. und 18. JahrhundertsHerr Prof. Ottenberg Die Musikgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts auf die Epochen Barock, Vorklassik und Wiener Klassik zu reduzieren hieße sie unzulässig verkürzen. Die musikkulturelle Vielgestaltigkeit dieser beiden Jahrhunderte, also von der Zeit des Aufkommens der Oper, des Generalbasses und des konzertierenden Prinzips gegen 1600 bis zum Schaffen Haydns und Mozarts, darzustellen ist Ziel der Lehrveranstaltung. Dabei stehen individuelle Musikerbiographien, Stilphänomene, Fragen nach dem Sozialstatus von Musikern, gattungsästhetische und -soziologische Aspekte sowie musikalische Organisationsformen im Zentrum der Betrachtung. Insbesondere der Ansatz von Carl Dahlhaus, Kompositions-, Sozial- und Institutionengeschichte aufeinander zu beziehen, wird sich für die Analyse der vielfältigen Problemfelder als nützlich erweisen. |
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Prinzip Realismus: Malerei der 1920er JahreHerr PD Dr. Lupfer Realismus, Rationalismus und Sachlichkeit sind Schlüsselbegriffe für die Kunst der 1920er und frühen 1930er Jahre. Diese Begriffe können sowohl die künstlerische Haltung gegenüber Gesellschaft und Umwelt charakterisieren als auch die Bildsprache und den Stil. Die seit der Jahrhundertwende immer größer gewordene Verlockung, sich mit dem Mittel der Abstraktion dem Materialismus der Zweckrationalität der modernen industriellen Welt zu entziehen, wurde vorübergehend geringer. Vielen Künstlern schienen konkrete gesellschaftliche (und mitunter dezidiert politische) Aussagen, aber auch solide künstlerische Handwerklichkeit wichtiger als ästhetische, philosophische oder metaphysische Spekulationen und Experimente. Die künstlerische Avantgarde der Weimarer Republik verstand und definierte sich anders als diejenige vor dem Ersten Weltkrieg. |
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RembrandtHerr Prof. Müller In diesem Jahr feiern wir den 400. Geburtstag des holländischen Malers. Er wurde 1606 in Leiden geboren und starb 1669 in Amsterdam. Ein Kunstkritiker bemerkte einmal, dass Rembrandt der berühmteste Maler des 19. Jh. gewesen sei, der schon im 17. Jahrhundert gemalt habe. Damit wollte er zum Ausdruck bringen, wie einflussreich der niederländische Künstler für die Malerei des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts war. |
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Villard de HonnecourtHerr Prof. Klein In der Pariser Nationalbibliothek wird unter der Signatur Ms. fr. 19093 das aus dem 13. Jahrhundert stammende »Bauhüttenbuch« des Villard de Honnecourt aufbewahrt. Hierin finden sich zahlreiche Zeichnungen und schriftliche Anleitungen für den Entwurf von Kunstwerken, die von der Kathedrale bis zum Perpetuum Mobile reichen. Auf diese Weise bietet das Bauhüttenbuch einen ungewöhnlich genauen Einblick in die mittelalterliche Kunstpraxis. |
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Überblicksvorlesung (Hauptwerke der Kunstgeschichte): Kunstentwicklung 1750 - 1900Herr Prof. Karge In dieser Überblicksvorlesung werden wesentliche Entwicklungen der Künste in den Umbrüchen zur modernen Welt anhand von Hauptwerken dargestellt. Es war eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen, bedingt durch die Revolutionen von 1789, 1830 und 1848 und durch die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die eine umfassende Beschleunigung der Lebenserfahrung mit sich brachte (z. B. durch die Eisenbahn). Vorgestellt werden Hauptwerke der Malerei, Skulptur und Architektur aus allen großen europäischen Ländern, so etwa in der Malerei vom beginnenden Klassizismus im Umfeld Winckelmanns über die französische Malerei von David bis Delacroix, die Ausnahmegestalt Goya in Spanien, die Malerei der deutschen Romantik (Runge, Friedrich, Nazarener) und die verschiedenen Spielarten des Historismus (Düsseldorfer Schule) und Realismus (Constable, Courbet, Menzel) bis hin zum französischen Impressionismus (Manet, Monet, Degas). In der Architektur kommen neben dem Klassizismus die Richtungen der Neugotik und Neorenaissance zur Sprache; daneben werden die für das 19. Jahrhundert typische Auffächerung der Bauaufgaben und die Hinwendung zu neuen technischen Konstruktionen aus Eisen und Glas dargestellt. Die Werke Schinkels, Sempers, Pugins und Viollet-le-Ducs werden näher beleuchtet, die Bauten Hortas und Gaudís markieren zum Abschluss die Genese des Jugendstils. |
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Institut für PhilosophieAnthropologische TechnikdeutungenHerr Prof. Irrgang Das Proseminar bietet einen Überblick über die klassischen anthropologischen Technikdeutungen (wie Aristoteles, Kapp, Gehlen und Plesser), über biologische Technikdeutungen, kulturgeschichtliche Technikdeutungen hin zur phänomenologischen Technikinterpretation Friedrich Dessauers. Hinzu kommen neuere soziobiologische und kulturanthropologische Ansätze. Dabei wird insbesondere technische Entwicklung untersucht. |
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BioethikHerr Prof. Irrgang Bioethik umfasst Umweltethik, Tierschutzethik und medizinische Ethik. In dieser Diskussionsvorlesung wird in die einzelnen Bereiche knapp eingeführt und auf die besondere Problematik hingewiesen, die durch gentechnische Methoden im Bereich der Life Sciences entstehen könnten. Insofern werden im Bereich der medizinischen Ethik insbesondere Themen der Humangenetik bzw. Biomedizin abgehandelt. Voraussetzungen: |
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Die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des marxistischen PhilosophierensHerr Prof. Wöhler In einem chronologischen Überblick wird der Prozess des Entstehens, Sich-Ausbreitens und Wirkens des philosophischen Denkens von Karl-Marx und seiner Anhänger rekonstruiert. Der zeitliche Bogen erstreckt sich von den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der geographische Rahmen wird auf Europa begrenzt. Neben den zeitgeschichtlichen Hintergründen sollen herausragende Ansätze und Resultate des philosophischen Denkens in einer kontrastreichen Darstellung berücksichtigt werden. Auf dieser Grundlage wird eine Bestimmung der historischen und systematischen Typen und geschichtlichen Entwicklungsabschnitte des marxistischen Philosophierens möglich. Nicht zuletzt geht es dabei immer auch um die Frage nach dem Wesen, dem Sinn und Zweck des Philosophierens. |
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Einführung in die BegriffsgeschichteHerr Mende Philosophie ist »Arbeit am Begriff« (Hegel). Zwar spricht Philosophie von der »Sache« aber sie kann das nur im »Medium« der Begrifflichkeit. Dass Begriffe keine neutralen »Medien« sind, sondern das Sprechen über die »Sachen« mitprägen, ist eine Grundannahme der »Begriffsgeschichte«. Insbesondere geht Begriffsgeschichte davon aus, dass sich Begriffe durch ihre Verwendungsgeschichte zu »festen Perspektiven« entwickeln, die bestimmte Dimensionen der Sache in den Blick nehmen und andere ausblenden. |
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Ethik in den WeltreligionenFrau Martini Das Proseminar richtet sich an Studierende des Grundstudiums, die bereits Grundkenntnisse in den Weltreligionen erworben haben. Wir werden anhand von Originaltexten (in Übersetzungen) aus den fünf Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam diskutieren. Bei den unterschiedlichen Dialog-Bemühungen zwischen den Religionen rückt besonders die ethische Komponente des religiösen Lebens in den Blick. Es wird dabei auf das Gottes- und Menschenbild in den einzelnen Religionen einzugehen sein und die daraus resultierende Vorstellung vom rechten Tun herausgearbeitet werden. Die Frage nach dem Geschlechterverhältnis soll hier mit berücksichtigt werden. Schließlich werden die Ähnlichkeiten und Differenzen im Ethos der verschiedenen Religionen herauszustellen sein. |
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Josef Pieper lesenHerr Kaufmann Josef Pieper (1904-1997) zählt zu den wichtigsten Vertretern einer christlichen Religionsphilosophie des 20. Jahrhunderts. Unter Bezugnahme auf klassische Antike und mittelalterliche Autoren (wie Platon, Aristoteles, Augustinus und Thomas von Aquin) versuchte er philosophisches Selbstverständnis und christlichen Glauben aufeinander transparent zu machen. Im Seminar sollen anhand ausgewählter Texte Piepers dessen Untersuchungen zu zentralen philosophischen topoi (auf verschiedenen Gebieten wie z.B. der Anthropologie und Ethik) gelesen und diskutiert werden. |
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Neuzeit und AufklärungHerr Prof. Rohbeck Das Thema steht im Kontext der begonnenen Ringvorlesung »Geschichte der Philosophie« und setzt diesen Überblick mit der europäischen Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts fort. Die Epoche »Neuzeit und Aufklärung« hat viele gemeinsame Merkmale: Mit Galilei und Newton entstehen die Naturwissenschaften, deren methodisches Leitbild auf die Natur des Menschen, auf Staat und Gesellschaft sowie auf die Geschichte übertragen wird. Doch gibt es auch gravierende Unterschiede; zunächst zwischen den Ländern England, das sich eher an der Erfahrung orientiert, einerseits und Frankreich und Deutschland, deren philosophische Systeme eher auf die »Vernunft« gründen andererseits. Sodann gibt es eine zeitliche Zäsur zwischen den beiden Jahrhunderten: im 18. Jahrhundert wurde die Aufklärung nicht nur popularisiert, sondern auch inhaltlich modifiziert, indem die Eigenart sprachlicher, sozialer und kultureller Systeme erkannt wird. Diese Linien werden exemplarisch an herausragenden Philosophen wie Bacon, Hobbes, Locke und Hume in England, wie Descartes, Montesquieu und Rousseau in Frankreich, wie Vico in Italien sowie Leibniz, Wolff und Kant in Deutschland nachgezeichnet. Schließlich wird auch nach der Aktualität der Aufklärung gefragt, die ja nicht nur eine historische Epoche ist, sondern bis heute auch als ein Programm für Emanzipation und Gerechtigkeit gilt - entweder als ein gescheitertes Projekt in der Dialektik der Aufklärung (Horkheimer/Adorno) bzw. in der Postmoderne (Lyotard) oder als ein immer noch fortzuführendes Projekt der Moderne (Habermas) |
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Politische Philosophie als ZeitdiagnoseHerr Prof. Rentsch An exemplarischen Texten von Hegel, Marx, Adorno, Giddens, Sennett, Habermas, Lübbe, Rorty, Baudrillard u.a. werden wir analysieren, wie politische Philosophie in praktischer Absicht versucht, »ihre Zeit in Gedanken zu erfassen« (Hegel). Die Themen reichen von den Problemen des Sozialstaates und der Bürokratie über kulturkritische, medien-theoretische und ökologische Fragen bis zu Fragen der Bioethik, der intergenerationellen Gerechtigkeit, der multikulturellen Gesellschaft, clash of civilizations und des Terrorismus. |
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Institut für PolitikwissenschaftDas politische System der BRDHerr Prof. Patzelt In dieser Vorlesung werden die zentralen Verfassungsinstitutionen im politischen System der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. |
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Einführung in das Studium der Internationalen BeziehungenFrau Prof. Medick-Krakau Für Informationen zum Vorlesungsinhalt wenden Sie sich bitte an den Veranstalter. |
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Politische Systeme Westeuropa im WandelHerr Prof. Ismayr und Gastprofessoren Die Vorlesung findet gemeinsam mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung statt. |
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Institut für SoziologieGeschichte der Soziologie IIHerr Prof. Rehberg Für Informationen zum Vorlesungsinhalt wenden Sie sich bitte an den Veranstalter. |
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Zentrum für Interdisziplinäre TechnikforschungPhilosophische LebenskunstHerr Dr. Gebauer »Ein Übel ist der Zwang. Doch was zwingt uns, unter Zwang zu leben« Epikur. |
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