Philosophische Fakultät | |||||||||||||
Institut für Evangelische TheologieDie christliche Kirche in der Antike (»Alte Kirche«)Herr PD Dr. Lindemann Von einer kleinen Religionsgemeinschaft mit großer Distanz zum öffentlichen Leben ihrer Umwelt wurde das Christentum schließlich zu einem integralen Bestandteil der antiken Kultur und zur Mehrheits- und Staatsreligion. Zugleich erfolgte eine Entwicklung von relativ autonomen Einzelgemeinden zu einer das gesamte Römische Reich umfassenden Kirche, die nach außen durch das Lehrvollmacht beanspruchende Bischofsamt markiert war. Die Vorlesung will diesen Weg nachzeichnen und versuchen, ihn verstehbar zu machen. Von besonderem Interesse werden vor allem folgende Aspekte sein: Die Ausbreitung des Christentums, der Prozess der Entfremdung und Abgrenzung vom Judentum, die gesellschaftliche Stellung der Gemeinden, das christliche Alltagsleben, das Verhältnis zu anderen »paganen« Religionen, christliche Kunst und Architektur, Grundzüge der theologischen Lehrentwicklung, die Auseinandersetzung mit der antiken Philosophie und ihre Rezeption sowie die Herausbildung des Mönchtums als Protestbewegung gegen die Verweltlichung der Kirche. |
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Geschichte der EthikHerr Prof. Schwarke Im Lauf der Geschichte der abendländischen Philosophie und Theologie haben sich verschiedene Konzeptionen der Ethik entwickelt, die meist noch heute ausgesprochen oder unausgesprochen hinter unseren Argumenten in ethischen Debatten stehen. Die Vorlesung wird in einem Gang durch die Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart wichtige Grundbegriffe und Theorien der Ethik erläutern. Folgende Fragen begleiten die Beschäftigung mit der Geschichte...
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Geschlecht und Religion im frühen ChristentumHerr Prof. Klinghardt Thema der Vorlesung ist die Kernfrage der Geschlechterforschung nach der kulturellen, sozialen und religiösen Konstruktion der Geschlechter und der Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz: Wie haben die frühesten Christen ihre eigene Geschlechtlichkeit wahrgenommen? Welchen Einfluss hatten ihre religiösen Überzeugungen auf ihr Sexualleben, auf ihre sozialen Rollen? Und umgekehrt: Was sagen die frühchristlichen Regelungen zu Sexualität, Kinderkriegen, Ehe, Scheidung, Sexualaskese usw. eigentlich über die frühchristlichen Religionen aus? Es gibt vermutlich keinen anderen Bereich, in dem das frühe Christentum das christliche Abendland tiefer und nachhaltiger geprägt hat; zugleich ist die frühchristliche Sexualmoral ein Bereich, der häufig eher durch Urteile als durch Wissen erschlossen wird: Wenn es um Fragen der Sexualität und Geschlechteridentität geht, sind alle Experten. Das ist Grund genug, genau hinzusehen. Zu fragen ist daher zunächst nach den konzeptionellen Grundlagen, die das frühe Christentum hier entwickelt hat. Dazu gehören Themen wie : Schöpfung und Natur des Menschen; Sexualität und Religion; Sexualität und Sünde; Protologie und Eschatologie. Daneben kommt natürlich zur Sprache, wie diese Konzepte konkret umgesetzt wurden und was das vor allem für Frauen für Konsequenzen hatte; hierher gehören Themen wie: Frauenkonversionen: »Das Weib schweige in der Gemeinde«, Sexualität und Ehe; Asketinnen und Apostolinnen; Witwen und Prophetinnen; Frauen als Offenbarungsempfängerinnen; Geschlechterrollen in den Haustafeln u.a.m. |
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Theorien religiöser EntwicklungHerr Prof. Biewald Die Vorlesung verfolgt das Ziel, Einsichten über die Entwicklung von »Religiosität« oder »Glaube« zu gewinnen. Dabei werden entwicklungspsychologische Deutungsmodelle diskutiert, die der Frage nachgehen, ob und wie Religiosität entsteht und von welchen Erziehungsfaktoren sie abhängt. Die religionspädagogischen Stufenmodelle werden einer kritischen Prüfung unterzogen und mit neueren empirischen Untersuchungen zur Kinder- und Jugendreligiosität verglichen. |
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Institut für GeschichteDas 12. Jahrhundert - Die Wende des MittelaltersHerr Prof. Melville Das 12. Jahrhundert bedeutete den kulturellen, religiösen, gesellschaftlichen und politischen Wendepunkt im Mittelalter. Dieser Sachverhalt soll durch die Vorlesung erläutert und veranschaulicht werden. |
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Geschichtsdidaktik und Geschichtsunterricht vom Kaiserreich bis zur BundesrepublikHerr Prof. Voit Das Selbstverständnis jeder wissenschaftlichen Disziplin ist historisch geprägt und lässt sich nur im Bewusstsein seiner geschichtlichen Dimension plausibel erklären. Geschichte der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts in kritischer Absicht verweist auf Vorstellungen in der disziplinären Vergangenheit, die heute noch oder wieder bedenkenswert erscheinen, gleichzeitig werden aber auch Gefährdung, Irrwege und ideologische Schwächen eines Faches deutlich, das als staatliche Veranstaltung von jeher der Reglementierung und politischen Indienstnahme im Sinne eines einseitig verordneten Geschichtsbildes unterliegt. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte des historischen Lernens von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. |
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Krieg und Frieden im 18. JahrhundertHerr Prof. Pommerin Der zentrale militärische Konflikt des 18. Jahrhunderts, der Siebenjährige Krieg, führte zu großen Veränderungen in Europa und hatte zudem erstmals in der Geschichte der Neuzeit auch weitreichende Folgen außerhalb Europas. Generell gilt das 18. Jahrhundert als kriegsreiches Jahrhundert. Wirklich gesicherte Theorien für die Ursachen der Kriege bzw. für die Bedingungen für den Ausbruch von Kriegen liegen bisher nicht vor, zumal die historische Kriegsursachenforschung noch in den Kinderschuhen steckt. Die Vorlesung greift unter anderem den Diskurs der Forschung zum »Kriegsgrund Staat« und somit zum Thema »Staatenkrieg« versus »Staatsbildungskriege« auf. |
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Magie, Religion und Säkularisierung in der Frühen NeuzeitHerr Prof. Schwerhoff Religion ist in der alltäglichen Lebenserfahrung der meisten Menschen, zumal im Osten Deutschlands, keine bestimmende Größe mehr, die Gesellschaft ist weitgehend säkularisiert. Allerdings scheint das Interesse an religiösen Fragen eher wieder zuzunehmen. Global betrachtet kann von einem Verschwinden des religiösen ohnehin keine Rede sein. Die amerikanische Politik bleibt vielfach von religiösen Deutungsmustern imprägniert, protestantische Sekten sind in Lateinamerika auf dem Vormarsch und der oft beschworene »clash of civilizations« wird zumindest von den Protagonisten vorrangig als ein Religionskonflikt gesehen. |
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Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit in der Frühen Neuzeit. Mitteldeutschland im deutschen und europäischen VergleichHerr Dr. Rosseaux Die Entwicklung neuer Medienformen - Flugschriften, illustrierte Einblattdrucke sowie periodische Druckschriften wie Messrelationen, Zeitung und Zeitschriften - dazu die Etablierung eines innovativen und leistungsfähigen Systems von Nachrichtenverbindungen in Gestalt der Post und schließlich das allmähliche Entstehen einer Öffentlichkeit: all dies gehört zu den grundlegenden Epochenkennzeichen der Frühen Neuzeit. In dieser Vorlesung sollen die genannten Aspekte in systematischer Perspektive am Beispiel des mitteldeutschen Raumes in den Blick genommen werden. Die Region eignet sich hierfür in besonderer Weise: Mit Leipzig, Erfurt, Magdeburg befanden sich hier bedeutende Zentren des frühneuzeitlichen Druck- und Verlagsgewerbes, die Buchmesse in Leipzig avancierte im Laufe der Frühen Neuzeit zum Mittelpunkt des Büchermarkts im deutschsprachigen Raum und ebenfalls in Leipzig erschien die erste gedruckte Tageszeitung der Welt, um nur einige herausragende Beispiele zu nennen. |
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Sachsen, Deutschland und Europa nach 1650Herr PD Dr. Matzerath In dem halben Jahrhundert nach dem Ende des 30jährigen Krieges eroberten die verfeinerten Sitten des französischen Hofes auch Dresden und die feine Welt Sachsens. Der französische Sonnenkönig und Versailles wirkten als Vorbild. In Dresden und Leipzig entstanden die ersten Barockbauten. Die Spitzen der kursächsischen Gesellschaft suchten Anschluss an die europäische Kulturentwicklung. Für die »kleinen Leute« in Sachsen erweiterte Ende des 17. Jahrhunderts erstmals der Kartoffelanbau das traditionelle Nahrungsmittelangebot. Während Sachsens Wirtschaft sich mühsam von den Kriegsschäden erholte, erlebten zeitgleich die Niederlande ihr »Goldenes Zeitalter«. Tulpen wurden zum ersten hoch gehandelten Spekulationsobjekt an der Amsterdamer Börse. Auch die Politikgeschichte verlangt nach mehreren Dimensionen, um von der regionalen bis zur gesamteuropäischen Ebene Entwicklungen auszuleuchten. Denn Sächsische Truppen kämpften bspw. vor Wien gegen die Türken. Die Vorlesung stellt die sächsische Geschichte in den Kontext der europäischen Politik-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Im Fokus des Interesses liegen allerdings nicht allein die großen gesamtgesellschaftlichen Umbrüche, sondern auch die Veränderung der tagtäglichen Lebenswelt. |
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Technik- und Wissenschaftsgeschichte des IndustriezeitaltersHerr Dr. Mauersberger Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Grundlagen der Geschichte der Technik und der in Bezug zur Technik stehenden Wissenschaftsentwicklung vom ausgehenden18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert. Dabei werden Entstehung und Nutzung von Technik als letztlich sozialer Prozess aufgefasst und im jeweiligen historischen Bedingungsgefüge erörtert. Besonderer Wert wird auf die Erhellung des komplexen und wechselvollen Verhältnisses zwischen Technik, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Kultur gelegt. |
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Institut für Katholische TheologieChristologieHerr Prof. Franz Die Frage nach Jesus von Nazareth als dem Christus, als Gottes Offenbarer und Erlöser der Welt, und damit nach dem Wahrheitsanspruch des Christentums, ist eine, wenn nicht die zentrale Frage der Theologie. Insofern gehört die Vorlesung zum unverzichtbaren Kernbestand eines Theologiestudiums. Um so wichtiger aber ist es, diese Frage mit all denen zu erörtern, die ein eher unverbindliches Interesse am christlichen Glauben haben bzw. diesem skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Deshalb wird sie allen Interessierten, Kritikern und Verächtern geöffnet. |
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Einführung in die ReligionspädagogikFrau Prof. Scheidler Glauben lernen - kann man das? Welche Möglichkeiten haben Religionslehrer/innen, Eltern, Mitarbeiter/innen in Gemeinden oder in der Erwachsenenbildung, wenn sie religiöse Lernprozesse anstoßen und begleiten wollen? Welche Schwierigkeiten und Grenzen müssen berücksichtigt werden, wenn jemand sagt: »Ich glaub nix - mir fehlt nix«? |
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Geschichte und Religionsgeschichte des Frühjudentums und das UrchristentumsFrau PD Dr. Häusl Die Vorlesung bietet einen Überblick über das Frühjudentum, das Wirken Jesu und das Urchristentum (hellenistische / römische Zeit bis ins 2. Jh.). Dabei sollen die vielfältigen Strömungen des Judentums der hell.-röm. Zeit, die Person und die Botschaft Jesu und die Anfänge der christlichen Gemeinden in den Blick genommen werden. Ereignisgeschichte, Sozialgeschichte und Religionsgeschichte werden Berücksichtigung finden. Die Vorlesung will die historische und religionsgeschichtliche Basis für die vielfältigen theologischen Entwürfe des Judentums dieser Zeit und des beginnenden Christentums beschreiben. |
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Gnosis an der Wurzel des Christentums?Herr Prof. Franz Die Gnosis, ein religiöses Phänomen, das in der Spätantike, in der Zeit der Institutionalisierung und Identitätsfindung des »Christentums« dieses massiv herausgefordert und existentiell bedroht hat, aber auch in späteren Epochen, namentlich in Krisenzeiten, immer wieder aus seiner unterschwelligen Existenz an die Oberfläche drängte, ist neu aktuell geworden, findet (wieder einmal) Sympathie und Ablehnung zugleich, wie jüngst die mediale Aufregung um Dan Browns »Der da-Vinci-Code« wieder deutlich gemacht hat. Was ist überhaupt »Gnosis«? Was steckt dahinter, woher kommt die Faszination durch Gnosis heute? Kaum weniger als in der Spätantike steht christliche Theologie heute erneut vor der Frage nach der Identität des Christentums in einer von weltanschaulichem Pluralismus und tiefsitzender Skepsis gegenüber Großinstitutionen geprägten Umwelt. Ziel der Vorlesung ist es, auf der Basis einer kritischen Sichtung des gegenwärtigen Forschungsstandes zum Phänomen Gnosis und einschlägiger Originalquellen Ansätze einer spezifisch theologischen Analyse wichtiger religiöser Phänomene der Gegenwart zu entwickeln. |
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Lernorte des GlaubensFrau Prof. Scheidler In Familien, Gemeinden und Schulen sind die Rahmenbedingungen für religiöse Lernprozesse unterschiedlich und sie ändern sich unter Bedingungen zunehmender gesellschaftlicher Pluralität. In der Vorlesung werden die Voraussetzungen verschiedener Orte religiöser Erziehung und Bildung analysiert. Speziell werden die Bedeutung der Familie für die Weitergabe des Glaubens sowie die Aufgaben katechetischer Elternbildung reflektiert. Probleme und Konzepte der Gemeindekatechese werden skizziert und die religionspädagogische Dimension kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit wird erörtert. Vor diesem Hintergrund wird nach Chancen und Grenzen des schulischen Religionsunterrichts gefragt und nach möglichen Vernetzungen der Lernorte. |
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Institut für KommunikationswissenschaftEinführung in die KommunikationsforschungHerr Prof. Hagen |
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Institut für Kunst- und MusikwissenschaftArchitektur des 20. JahrhundertsHerr Prof. Klein Ein schneller Lauf vom Historismus über die Moderne und Postmoderne zum Dekonstruktivismus und darüber hinaus... - so ließe sich die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts stilgeschichtlich charakterisieren, wollte man sie alleine unter dem Paradigma des Fortschritts betrachten. Denn zweifellos war der architektonischen Entwicklung zwischen 1900 und 2000 eine große Dynamik zueigen, und das 20. Jahrhundert war wie kaum ein anderes Jahrhundert auf dem Gebiet der Architektur durch Umbruch geprägt. Es lässt sich in dieser Hinsicht sogar nur mit der Epoche im 15. und 16. Jahrhundert vergleichen, in der sich der Übergang von der Gotik zur Renaissance vollzog und ein Formenkanon etabliert wurde, der seinerseits im 20. Jahrhundert endgültig in die Krise geriet und durch die Architektursprache des »Neue Bauen« ersetzt wurde. Trotzdem setzte sich das moderne Bauen keineswegs widerstandslos durch, während umgekehrt die traditionelle Architektur niemals ganz verschwand. |
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Geschichte der Kunstgeschichte II: 18. bis 20. JahrhundertHerr Prof. Karge Nachdem ich im vorigen Wintersemester die Entwicklung der Kunstliteratur von den antiken Anfängen bis ins 18. Jahrhundert behandelt hatte, soll nun die Entfaltung der wissenschaftlichen Kunstgeschichtsschreibung von Winckelmann bis zu den Kunsthistorikern des frühen 20. Jahrhunderts skizziert werden. Streckenweise sind auch die Wechselwirkungen zur Kunstphilosophie und zu den Naturwissenschaften von großer Bedeutung, ebenso wie diejenigen zur jeweiligen aktuellen Kunstentwicklung. |
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MichelangeloHerr PD Dr. Rohlmann Die Vorlesung stellt Michelangelo als Bildhauer, Maler und Architekten mit seinen wichtigsten Werken vor. Neben Fragen nach künstlerischer Form, deren Erfindung und Bedeutung steht die Interpretation der Werke hinsichtlich von Bestellerinteressen und Publikumserwartungen. Michelangelo eröffnete der Kunst in vielerlei Hinsicht neue Ausdruckssphären; Zeitgenossen und Künstler späterer Jahrhunderte wurden davon tiefgreifend geprägt. Michelangelos Skulpturen, Gemälde und Bauten im Florenz der Medici und im Rom der Päpste spiegeln darüber hinaus zentrale soziale, politische und kulturelle Strukturen der frühneuzeitlichen Gesellschaft Italiens. |
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Musikgeschichte des 19. JahrhundertsHerr Prof. Ottenberg Das 19. Jahrhundert gilt in der Musikgeschichtsschreibung als das Jahrhundert der Romantik, erschöpft sich jedoch keineswegs in dieser Epochen-Bezeichnung: Nationale Idiome und Stile, Gattungen und Institutionen, Musikanschauung und kompositorische Praxis prägen die sich europaweit etablierende Musikkultur. Beethoven bleibt für alle nachfolgenden Komponistengenerationen eine entscheidende stilistische Einflussgröße. |
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Skulptur und Architektur der französischen GotikHerr HD Dr. Boerner Diese Vorlesung fällt leider aus. Dafür findet zur gleichen Zeit und am gleichen Ort von Herrn Dr. Wolter-von dem Knesebeck die Vorlesung »Buchmalerei im Mittelalter« statt. Beginn ist der 16.10.2006. |
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Überblicks-Vorlesung Hauptwerke der Kunstgeschichte: ModerneHerr PD Dr. Lupfer Die Überblicksvorlesung befasst sich mit dem weiten Feld der »modernen« Kunst, von ihren Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart: international gesehen sozusagen von Paul Cézanne und Auguste Rodin bis zu Jeff Wall und Bruce Nauman, im etwas engeren sächsischen Blickwinkel von Gotthardt Kuehl und Ernst Ludwig Kirchner bis zu Gerhard Richter und Neo Rauch. |
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Institut für Philosophie»Unde malum?« - Zum religiösen und philosophischen Fragen nach Leid, Übel und Bösen (I)Herr Kaufmann Alle Religionen stehen vor der Aufgabe, Antworten angesichts der Existenz des Bösen und des Leidens in der Welt zu geben. Im Seminar soll den zentralen Vorstellungen in religiösen Bezugsrahmen hinsichtlich des Ursprungs des Bösen und Leidens, den Fragen nach seiner (Nicht-)Ursprünglichkeit und seinem Fortbestehen sowie den Aussagen zum Umgang mit dem Leiden nachgegangen werden: Welche (ähnlichen oder differenten) Positionierungen und Wegweisungen geben die Religionen dementsprechend auch zu Fragen der Überwindbarkeit des Bösen wie des Leidens? Begriffsgeschichtlich werden ähnliche Fragen unter dem Terminus »Theodizee« durch Leibniz in den philosophischen Diskurs eingebracht. Im Kern handelt »die« Theodizee von der Rechtfertigung Gottes angesichts des Bösen, von der Infragestellung (des traditionell als allmächtig, allwissend und gütig vorgestellten) Gottes aufgrund leidvoller Erfahrungen der Menschen. Soweit der klassische Problemaufriss: Es gibt jedoch zu dieser Problematik eine reichhaltige und auch disparate Fülle an Standpunkten, Thesen und Theorien, so dass eine letzte Anwort darauf, was unter einer »Theodizee« zu verstehen sei, nicht leicht fällt. Zur diesbezüglichen Orientierung und als Grundlage eigenständiger Positionierungen empfiehlt sich daher eine Strukturierung des gesamten Phänomenkomplexes, d.h. seine Überprüfung in Hinblick auf grundsätzliche Fragwürdigkeiten und Argumentationsmuster. Im Verlaufe des Seminars werden wir uns daher, ausgehend von einigen klassischen Ansätzen (Epikur, Kant, Leibniz) mit einer Auswahl von jüdischen wie christlichen, antiken, neuzeitlichen und modernen Texten (Hiob, Paulus, Augustinus, Hegel, Kierkegaard, Büchner, Dostojewski, Jonas, Camus, Wiesel, Adorno, Horkheimer, Heidegger, Koslowski, Marquard, Lübbe et al.) beschäftigen und versuchen, einen solchen strukturellen Überblick sowie ein vorläufiges Begriffsverständnis von Theodizee zu gewinnen. Diese Strukturierungsarbeit sollte dann wiederum gestatten, auch die religiösen Fragen, Antworten und Argumentationsfiguren stärker zu systematisieren. |
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BioethikHerr Prof. Irrgang Veranstaltung im Rahmen des Bachelor Studienganges »Molekulare Biotechnologie«; offen für Philosophie- und Ethikstudenten im Bereich Angewandter Ethik. Bioethik umfasst Umweltethik, Tierschutzethik und medizinische Ethik. In dieser Diskussionsvorlesung wird in die einzelnen Bereiche knapp eingeführt und auf die besondere Problematik hingewiesen, die durch gentechnische Methoden im Bereich der Life Sciences entstehen könnten. Insofern werden im Bereich der medizinischen Ethik insbesondere Themen der Humangenetik bzw. Biomedizin abgehandelt. |
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Einführung in die Kulturphilosophie (I)Herr Kaufmann Das Proseminar dient der Erarbeitung eines ersten Einstiegs in kulturphilosophische Fragestellungen. Dabei sollen ausgehend von (a) Klärungsansätzen und Definitionsversuchen zu den Begriffen »Kultur« und »Kulturphilosophie« sowie (b) einer begriffs- und problemgeschichtlichen Skizze zum Gegenstand (c) anhand ausgewählter Texte bedeutsamer Kulturtheoretiker und -philosophen (wie Herder, Simmel, Cassirer, Adorno, Freud und Geertz) klassische Fragen, Problemstellungen und Positionierungen der Kulturphilosophie (wie Kulturentwicklung und -verfall, K.kritik, Interkulturalität, K.vielfalt und K.relativismus) erarbeitet und kritisch diskutiert werden. |
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Einführung in die WeltreligionenFrau Martini Das Proseminar richtet sich an Studierende des Grundstudiums, die bereits Grundkenntnisse in den Weltreligionen erworben haben. Wir werden anhand von Originaltexten (in Übersetzungen) aus den fünf Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam diskutieren. Bei den unterschiedlichen Dialog-Bemühungen zwischen den Religionen rückt besonders die ethische Komponente des religiösen Lebens in den Blick. Es wird dabei auf das Gottes- und Menschenbild in den einzelnen Religionen einzugehen sein und die daraus resultierende Vorstellung vom rechten Tun herausgearbeitet werden. Die Frage nach dem Geschlechterverhältnis soll hier mit berücksichtigt werden. Schließlich werden die Ähnlichkeiten und Differenzen im Ethos der verschiedenen Religionen herauszustellen sein. |
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Einführung in die praktische PhilosophieHerr Prof. Rentsch Die Vorlesung bietet eine Einführung in Geschichte wie Systematik der praktischen Philosophie/Ethik/Moralphilosophie seit ihrer Entstehung (Sokrates, Platon, Aristoteles) über wesentliche Stationen bis zur Moderne und zur Gegenwart. Es wird gezeigt, wie die Ansätze der Tradition (Aristoteles, Kant, Utilitarismus, Moralkritik) in die systematischen Positionen der Gegenwart (Analytische Ethik, Diskursethik, Neoaristotelismus, Angewandte Ethik etc.) einmünden. Begleitend zu dieser Vorlesung werden von Frau Schneidereit und Herrn Vollmann Proseminare angeboten. |
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Gottesbilder, oder: Das Unberührbare berühren? Zur Spannung zwischen Bild und Bildlosigkeit des GöttlichenFrau Prof. Gerl-Falkovitz Nicht dass es die Spannung vom Bild zum Bildlosen gibt, unterscheidet die Religionen: Hier stimmen sie ab einer bestimmten Entwicklung überein. Unterschiedlich ist vielmehr, wie die Spannung gestaltet wird: kultisch von der Gruppe, künstlerisch von der Gesamtkultur, lebensmäßig vom Einzelnen. Welche Stationen kennt der Weg, der von der Weisung zum Weiselosen führt (Meister Eckhart)? Wie muss das Abbild verstanden werden, um das Urbild nicht zu verstellen? Wie bringen Zeichen und Symbole die »Grammatik« des Heiligen in die religiösen Kulturen ein? Welche theologischen und anthropologischen Konsequenzen hat das absolute Bildverbot auf der einen, die sakrale Bildfreude auf der anderen Seite? Mit diesen Fragen beginnt eine längere Vorlesungsreihe, die sich mit der Hermeneutik und den Darstellungsformen von Religion auseinandersetzt. |
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Philosophie der Wissenschaft und Technik in den USAHerr Prof. Irrgang Überblick über die insbesondere US-amerikanische Philosophie der Wissenschaft und Technik. Ausgehend von den Studien zur Geschichte und Philosophie der Technik seit den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts und ihrem Streit um Internalismus/Externalismus von technischer Entwicklung und ihrer Entdeckung der sozialen Einbettung von Wissenschaft und Technologie wird der STS-Ansatz vorgestellt. Die Sozialphilosophie von Wissenschaft und Technologie, mitbegründet von Carl Mitcham, ist inzwischen gut 25 Jahre alt und hat sich in vielfacher Form um seine sozialanthrophologische, ethnographische, sozialkonstruktivistische (Trevor/Pinch) aber auch phänomenologische und hermeneutische Begründung (Borgman) bemüht. Die Kritische Theorie der Technologie (Marcuse, Feenberg, Winner und Tenner) wird ebenfalls diskutiert. In den letzten 15 Jahren erfolgte eine Ausdifferenzierung in die Diskussion um KI, Cyberspace, Posthumanität, Technosciene (Ihde), Life-Sciences und um die soziale und kulturelle Einbettung von Technologie und Wissenschaft. Leitend für die Interpretation sind einerseits wissenschaftstheoretische und epistemologische Probleme von Wissenschaft und Technik, andererseits die soziale, geschichtliche und kulturelle Einbettung und Gestaltung von Wissenschaft und Technik. Auch die Technikphilosophie Lateinamerikas wird berücksichtigt. |
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Philosophie des deutschen Idealismus und des 19. JahrhundertsHerr PD Dr. Hiltscher Im deutschen Idealismus hat sich die Philosophie ein systematisches Reflexionsniveau erarbeitet, dessen Höhe nie wieder erreicht wurde. Zu vergleichen ist die große Epoche der deutschen Philosophie zwischen dem Erscheinen der Kritik der reinen Vernunft (wobei die Philosophie Kants im strengen Sinne noch nicht zum »Idealismus« zählt) und dem Tod Hegels nur noch mit der Blütezeit der griechischen Philosophie (etwa in der Gestalt der platonischen und aristotelischen Philosophie). |
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Philosophie des deutschen Idealismus und des 19. JahrhundertsHerr PD Dr. Hiltscher Das Proseminar ergänzt und vertieft die gleichnamige Vorlesung |
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Technoscience und LaboratoriumswissenschaftenHerr Prof. Irrgang Die Konzeption von Technoscience wurde in den USA insbesondere von Don Ihde propagiert. Sie verändert die traditionelle Idee der Technikwissenschaften wie die der Wissenschaftsphilosophie. Don Ihde entwickelt ein Konzept von Technoscience, das die technische Dimension der Naturkunde und der Naturwissenschaft sowie ihre kulturelle Einbettung hervorkehrt. Wissenschaft ist charakterisiert durch ihre am Gesichtssinn orientierte Arbeits- und Darstellungsweise. Wiederholbarkeit ist ein weiteres Wertkriterium wissenschaftlichen Sehens. Die zweite Hinsicht betont die Rolle der Instrumente in der Wissenschaft. Die Leiblichkeit des Beobachters und das Laboratorium korrespondieren einander. Aus dem Modell der »camera obscura« folgt für Don Ihde das epistemologische Modell der Neuzeit: Realität ist extern, sie wird repräsentiert und damit intern. Wahrheit wird begründet durch die Korrespondenz zwischen dem Objekt und seiner Repräsentation. Der technische Weg führt von der Camera Obscura zur Virtuellen Realität (VR). Das Seminar verfolgt den Weg von einer Konzeption von Naturwissenschaft als Theorie über Vorstellungen des Theorienwandels hin zur Reflexion der Bedeutung des Experimentes bis hin zu den Laboratoriumswissenschaften (Kuhn, Popper, Laudan, Knorr-Cetina, Latour, Janich, Tetens, Rheinberger, Trevor/Pinch, Galison, Irrgang) und einige exemplarische Fallstudien (Paracelsus/Alchimie, Experimentalphilosophie Rennaissance, Bioingenieurkunst, Manhattanprojekt). |
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Institut für PolitikwissenschaftEinführung in das Studium der politischen SystemeHerr Prof. Patzelt Die Vorlesung bildet gemeinsam mit dem gleichnamigen Proseminar das obligatorische Basismodul »Einführung in das Studium der politischen Systeme«. Zunächst wird ein knapper Überblick zur Politikwissenschaft gegeben. Anschließend werden Grundkonzepte der Analyse politischer Systeme sowie Kategorien des Systemvergleichs dargestellt. Es schließt sich eine Behandlung der wesentlichen Strukturelemente politischer Systeme an: Monismus versus Pluralismus; Gewaltenkonzentration versus Gewaltenteilung; Rechsstaat usw. Sodann werden die Funktionen und Strukturen der Akteure des politischen Prozesses vorgestellt: Interessengruppen, Parteien, Parlamente, Regierungen/Verwaltungen, Massenmedien usw. |
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Einführung in das Studium der politischen TheorieHerr Prof. Vorländer Die Vorlesung führt in das Feld der politischen Theorie und Ideenpolitik ein. Zuerst werden systematisch zentrale Begriffe erörtert (Politik, Staat, Macht ...) und anschließend wird ein Überblick über ideenpolitische Strömungen gegeben (Liberalismus, Konservatismus, Sozialismus) |
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Institut für SoziologieEinführung in die soziol. Theorien IHerr Prof. Rehberg siehe hompage des Instituts für Soziologie |
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Politische und ökonomische KonflikteHerr Prof. Zimmermann siehe hompage des Instituts für Soziologie |
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Sprache und KommunikationHerr Dr. Cremers siehe hompage des Instituts für Soziologie |
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Ursachen der GlobalisierungHerr Prof. Zimmermann siehe hompage des Instituts für Soziologie |
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Zentrum für Interdisziplinäre TechnikforschungDenkweisen in der Psychologie: Zur verstehenden PsychologieHerr Dr. Gebauer In ihrer Entwicklung zu einer Einzelwissenschaft im 19. Jahrhundert folgt die Psychologie dem Forschungsprogramm der experimentellen Naturwissenschaft, fixiert auf empirisch verifizierbares Gesetzeswissen. Im Schatten dieser Entwicklung, die insbesondere die akademische Psychologie prägt, bildet sich das Gegenprogramm der verstehenden Psychologie heraus. »Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir«, wie Dilthey es ausdrückt. Mit den modernen Neurowissenschaften gewinnt diese Debatte wieder an Bedeutung. |
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