E-Scooter auf Bürgersteigen, v.a., wenn sie an der falschen Stelle stehen (oder liegen), sind ein Ärgernis für viele Verkehrsteilnehmende. Gerade mit Blick auf Mobilitätseingeschränkte wird immer wieder argumentiert, dass es durch E-Scooter zu Behinderungen oder gar Stürzen kommen kann. Medial wird die Problematik ebenfalls gern aufgegriffen. Während das Störpotential, das von einem falsch abgestellten E-Scooter ausgeht, sicherlich unstrittig ist, stellt sich dabei jedoch die Frage, ob dieser Faktor tatsächlich der entscheidende dafür ist, dass auf dem Bürgersteig geparkte E-Scooter als störend empfunden werden.
Konkret: Ist das Problem wirklich, dass ein (beliebiges) Objekt auf dem Bürgersteig wertvollen Raum einnimmt, und potentiell zu Einschränkungen für zu Fuß Gehende führt? Oder hat die negative Bewertung u.U. auch etwas damit zu tun, dass es sich beim betreffenden Objekt um einen E-Scooter handelt, der in der öffentlichen Bewertung generell eher schlecht wegkommt? Bewerten wir einen auf dem Bürgersteig abgestellten PKW in tatsächlich ebenso negativ? Einen Müllcontainer?
Gegenstand dieser Abschlussarbeit soll es sein, genau dies experimentell zu überprüfen. Werden auf dem Bürgersteig befindliche "Fremdkörper" bei objektiv gleichem Potential für die Behinderung anderer auch tatsächlich gleich bewertet? Oder sind wir bereit, die Präsenz bestimmter "Fremdkörper" eher zu akzeptieren, während wir andere als besonders störend empfinden? (Und wenn ja - warum?)
Für die Umsetzung des Ganzen erscheint ein Online-Experiment mit entsprechend manipuliertem Bildmaterial am besten geeignet. Die Themenstellung richtet sich primär an Studierende im Bachelor oder Master Psychologie. Eine Passung bzw. Anpassung für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge ist aber prinzipiell denkbar.
Betreuung: Prof. Dr. Tibor Petzoldt (gemeinsam mit Dipl. Psych. Juliane Anke & Dr. Madlen Ringhand)