Apr 11, 2018
Zweiter Workshop im Forschungsprojekt „Heißkalk“ 19.-20.03.2018

Gruppenbild der Workshopteilnehmer vor einem Bogen, welcher in Heißkalktechnik vergossen wurde
Ende März 2018 fand der zweite Workshop zum Thema Heißkalk an der Hochschule für Bildende Künste Dresden in der Fachklasse Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei und Architekturfarbigkeit (Prof. Danzl) statt.

Einführung in die Heißkalktechnik durch A. Fenzke – Unterschiedliche Mischungen mit verschiedenen Zuschlägen
Dieser Workshop war ganz im Sinne des Projekttitels als Weiterqualifizierungsangebot für Restauratoren, Handwerker und Fachplaner geplant. 20 Teilnehmer aus Deutschland und Tschechien konnten an den zwei Tagen in Theorie und Praxis Erfahrungen sammeln. Es waren neben freiberuflichen Restauratoren und Architekten sowie Vertretern der Landesdenkmalämter auch Bauhandwerker und Naturwissenschaftler unter den Gästen.
Am ersten Tag lag der Schwerpunkt zunächst auf den theoretischen Grundlagen. Nach einer Begrüßung durch den Gastgeber wurde das Projekt vorgestellt. Im Folgenden stellte A. Fenzke seine Publikation „Heißkalkmörtel“ innerhalb der Johannesberger Arbeitsblätter vor und M. Zötzl vom IDK Halle referierte über erste Ergebnisse der Evaluierung von in der Vergangenheit in Heißkalktechnik durchgeführten Maßnahmen. Zwei Studentinnen der Hochschule präsentierten einen Zwischenstand über ihre Seminararbeit. Ein Thema sind Interviews von Experten, in denen das Wissen von Handwerkern dokumentiert werden soll, die andere Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse des Erstarrungsbeginns von heißen Frischmörteln. Den theoretischen Teil abgeschlossen, hat eine umfassende Sicherheitsbelehrung zum Umgang mit Branntkalk.

Vergießen eines Gewölbebogens und sofortiges Ausschalen innerhalb von 10 Minuten
Am Nachmittag ging es dann in das Atelier der Hochschule, wo A. Fenzke und T. Schmidt praktisch in die Verarbeitung von Heißkalk einführten. Im Laufe des Nachmittags und des nächsten Tages wurden Putze appliziert, ein Bogen vergossen, ein Muster eines Heißkalkestrichs angefertigt, stuckiert und Versuche mit einer Heißkalktünche durchgeführt.
Die Teilnehmer hatten selbst auch Gelegenheit eigene praktische Übungen durchzuführen und so mit dem Material vertraut zu werden. Zum Ende des Workshops wurden die Teilnehmer aufgefordert diesen zu evaluieren, dazu wurde ein Bewertungsbogen ausgegeben. Die Auswertung ergab, dass auch der zweite Workshop als sehr nutzbringend empfunden wurde und eine Fortsetzung der Workshopreihe zum Thema Heißkalk wünschenswert ist.

Vorführung unterschiedlicher historischer Löschvarianten – Korblöschen

Vorführung unterschiedlicher historischer Löschvarianten – Trocken löschen im Sandbett

Anwerfen eines Heißkalkputzes mit etwa 60°C

Erste, sehr professionelle Versuche eines Berapps mit Heißkalkmörtel

Musterfläche mit unterschiedlichen Heißkalkputzen und Heißkalktünchen

Anfertigen eines Heißkalkestrichs