18.04.2024
Rückblick: 14th European Conference on Industrial Furnaces and Boilers (INFUB)
Vom 02.- 05. April 2024 fand an der Algarve in Portugal die INFUB-Konferenz statt. Die 14. Auflage der Europäischen Konferenz zu Industrieöfen und -kesseln stellt die jüngste Veranstaltung in einer langen Serie erfolgreicher Konferenzen dar, die seit 1988 in Portugal abgehalten werden. Über die Jahre haben Delegierte aus mehr als 30 Ländern an diesen Events teilgenommen, wobei auf jeder dieser Konferenzen rund 90 Präsentationen gehalten wurden. Die INFUB ist besonders bei Industrievertretern beliebt und deckt ein weites Feld an Themen ab, von grundlegender Forschung bis hin zu eher praktisch orientierten Anwendungen.
Von der Professur für Energieverfahrenstechnik waren drei Vertreter/innen vor Ort. Antonia Sikotakopoulou, M. Sc., Matteo Giesen, M.Sc. und Dipl.-Ing. Antje David sind nach Portugal gereist, um ihre Projekte und ihre Forschung im Rahmen von zwei Vorträgen und einer Poster-Präsentation vorzustellen und zu diskutieren.

Dipl.-Ing. Antje David während ihres Vortrags auf der INFUB 2024
Dipl.-Ing. Antje David sprach in Ihrem Beitrag mit dem Titel „Operational determination of the fraction composition during waste incineration“ über das Projekt MOAB (Modellgestützte Bestimmung der fluktuierenden Abfallzusammensetzung auf dem Rost durch Rohgasmessungen), welches im August 2023 abgeschlossen wurde. Der Schwerpunkt dieses Vortrages war die Anpassung eines zuvor entwickelten Modells zur betriebsbegleitenden Bestimmung der elementaren und fraktionsmäßigen Abfallzusammensetzung an großtechnische Gegebenheiten, speziell die Veränderung der Brennstoffzusammensetzung und die Veränderung des Wassergehaltes durch Witterungseinflüsse. Neben dem mathematischen Modell wurden außerdem die Ergebnisse der Validierungsversuche an einer Pilotanlage sowie die Umsetzung an einer großtechnischen Anlage vorgestellt. Zukünftig kann dieses Modell wertvolle Informationen über die Änderung der Abfallzusammensetzung, den Anlagenzustand, das Optimierungspotential sowie die biogenen bzw. fossilen CO2-Emissionen liefern.

Matteo Giesen, M.Sc., am Vortragspult der INFUB 2024
Matteo Giesen, M.Sc. stellte sein Projekt „Methodenentwicklung zur Charakterisierung der Zündung staubförmiger Brennstoffe mittels Spektroskopie an einem Zündofen“ vor. Unter dem Vortragstitel „Characterization of the ignition and combustion behaviour of biogenic residues” präsentierte er die Methode des Zündofens zur Bestimmung der Zündverzugszeit sowie die Erweiterung der Methode mittels Nahinfrarotspektroskopie. Durch die Erweiterung der Methode ist es möglich, die Temperatur in einer Staubwolke zu bestimmen und zudem zukünftig brennstoffspezifische, kinetische Parameter für biogene Brennstoffe zu bestimmen.

Antonia Sikotakoloulou vor ihrem Poster zum Thema „Comparative Studies on the operation of two industrial burners with natural gas and hydrogen”
Antonia Sikotakopoulou, M.Sc., präsentierte ein Poster mit dem Titel „Comparative Studies on the operation of two industrial burners with natural gas and hydrogen”, welches auf einem industriebegleitenden Projekt mit dem Projektpartner SAACKE GmbH basiert. Es wurde eine vergleichende experimentelle Untersuchung zum Betriebsverhalten von typischen Industriebrennern im Erdgas- und Wasserstoff-Betrieb durchgeführt. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Verwendung von Wasserstoff in Brennern der Automobilproduktion. Diese Studie beinhaltete die getrennte Integration der beiden Brennertypen in ein 1-Megawatt-Brennkammersystem, welches im Zentrum für Energietechnik (ZET) der TU Dresden betrieben wird. Die experimentellen Ergebnisse aus diesem Projekt dienen als Grundlage für numerische CFD-Berechnungen und zukünftige Anpassungen der Brenner.
Die INFUB 2024 war eine wunderbare Möglichkeit für die Forschenden der EVT, sich mit anderen Experten im Bereich der Industrieöfen- und Kesselbranche auszutauschen, zu vernetzen und innovative Forschungsprojekte kennenzulernen.